Die Büchse von Ishinomaki
Seit über 15 Monaten liegt der büchsenförmige Lagerbehälter umgekippt neben einer Strasse in Ishinomaki, Präfektur Miyagi. Der Tsunami vom 11. März 2011 hatte die 10,8 Meter hohe Metallstruktur mit einem Durchmesser von 8,5 Meter über 300 Meter von seiner ursprünglichen Stelle weggeschwemmt. Bei den Aufräumarbeiten räumte man ihr keine Priorität ein, zu gross waren die anderen Probleme. Doch nun soll sie weg, wie News24.jp berichtet.
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Vor der Naturkatastrophe wurde die «Riesenbüchse», wie sie von den japanischen Medien genannt wird, vom lokalen Lebensmittelunternehmen für Fischprodukte, Kinoya Ishinomaki Suisan, als Lagerbehälter für Fischöl benutzt. Gleichzeitig war sie wegen ihrer speziellen Form ein attraktives Fotosujet für Touristen und Einwohner. Sie war die perfekte Werbung.
Nach dem 11. März 2011 wurde die Büchse von Ishinomaki zum Mahnmal. Einige Einwohner schlugen vor, den Lagerbehälter im umgekippten Zustand zu belassen, um an die Zerstörungskraft des Tsunami zu erinnern. Andere hingegen wollen ihn möglichst schnell weghaben. Zu stark erinnert die «Büchse» an jene tragischen Tage.
Monumente der Katastrophe
Die Büchse von Ishinomaki ist nur ein Beispiel von vielen. Überall im Tsunami-Gebiet fanden und finden sich diese Monumente der Katastrophe, wie die Fähre Hamayuri, die auf das Dach eines 2-stöckigen Hauses gespült wurde (Asienspiegel berichtete), die gestrandeten Zugwaggons der Linie zwischen Sendai und Ishinomaki (Asienspiegel berichtete) oder das 330 Tonnen schwere, an Land geschwemmte Fischerschiff Kyotokumaru Nr. 18. (Asienspiegel berichtete).
In den meisten Fällen entschied man sich aus Pietäts- oder Sicherheitsgründen fürs Wegräumen. Auch die Riesenbüchse wird aus dem Alltagsbild von Ishinomaki verschwinden. Dies entschied das Besitzerunternehmem Kinoya Ishinomaki Suisan. In Einzelteile soll der Lagerbehälter zerlegt werden. Aus dem Material wird schliesslich eine kleinere Gedenkstatue hergestellt. Damit die Erinnerung an den Tsunami nicht ganz verschwindet.
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