Die Tsu­na­mi-Kir­che

Spuren der Zerstörung: Die Holzkirche von Ishinomaki.
Spu­ren der Zer­stö­rung: Die Holz­kir­che von Ishi­no­ma­ki. Foto: Asi­en­spie­gel

Die Ehe­ma­li­ge Kir­che Saint John the Apost­le Ortho­dox steht an der Mün­dung des Alten Kita­ka­mi Flus­ses in Ishi­no­ma­ki. Als der Tsu­na­mi am 11. März 2011 das gesam­te Küs­ten­ge­biet der Stadt über­zog, blieb auch die­se Stät­te nicht ver­schont. Bis zum 2. Stock gelang das Was­ser, Fens­ter wur­den zer­stört, Wän­de weg­ge­ris­sen, die umlie­gen­den Bäu­me kom­plett weg­ge­schwemmt. Ein­zig die Grund­fas­sa­den haben den Flu­ten stand­haft getrotzt.

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1880 erbaut, ist sie heu­te die ältes­te noch exis­tie­ren­de Holz­kir­che Japans. Es ist nicht die ers­te, grös­se­re Natur­ka­ta­stro­phe, die sie durch­ge­macht hat. Bereits das Miya­gi-Erd­be­ben von 1978 hin­ter­liess grös­se­re Schä­den. Damals wur­de die Saint-John-Kir­che auf pri­va­te Initia­ti­ve hin mit loka­len Spen­den­gel­dern an heu­ti­ger Stel­le wie­der auf­ge­baut. Als Kir­che selbst wur­de die kul­tu­rell wert­vol­le Stät­te jedoch nicht mehr verwendet.

Über ein Jahr nach der Tsu­na­mi-Kata­stro­phe bleibt ihr Schick­sal unklar. Ein Schutz­netz über­zieht heu­te die mor­schen Wän­de und hin­dert Besu­cher dar­an, das ein­sturz­ge­fähr­de­te Gebäu­de zu betre­ten. Unge­schützt vor dem Regen, ist die Kir­che dem natür­li­chen Zer­fall schutz­los ausgesetzt.

Die Grundfassen blieben stehen: Die Holzkirche von Ishinomaki.
Die Grund­fas­sen blie­ben ste­hen: Die Holz­kir­che von Ishi­no­ma­ki. Foto: Asi­en­spie­gel

Zer­stör­tes Manga-Museum

Im Bud­get für den Wie­der­auf­bau hat man laut der Mai­ni­chi Shim­bun zwar einen Pos­ten für die Kir­che vor­ge­se­hen. Doch Prio­ri­tät hat die­ses Pro­jekt nicht. Zu gross sind die Pro­ble­me in Ishi­no­ma­ki. 3000 Men­schen star­ben in den Flu­ten des 11. März 2011. Die Häu­ser von fast 30’000 Men­schen wur­den weg­ge­schwemmt (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Auf der Land­zun­ge in der Mün­dung des Alten-Kitaga­mi-Flus­ses blieb kein Stein auf dem ande­ren. Neben der Saint-John-Kir­che wur­de auch das gleich neben­an ste­hen­de, berühm­te Ishi­no­m­ori-Man­ga-Muse­um, des­sen Form einer flie­gen­den Unter­tas­se gleicht, Opfer der Fluten.

Die Flussmündung am Alten-Kitagami-Fluss kurz nach dem Tsunami. Links oben ist das Manga-Museum zu sehen.
Die Fluss­mün­dung am Alten-Kitaga­mi-Fluss kurz nach dem Tsu­na­mi. Links oben ist das Man­ga-Muse­um zu sehen. Foto: Asi­en­spie­gel

Ver­le­gung der Kirche?

Aus­ser­dem wäre ein Wie­der­auf­bau der höl­zer­nen Kir­che auf die­sem Land­stück auf Mee­res­hö­he kaum sinn­voll. Zu gross wäre das Risi­ko eine neu­er­li­chen Scha­dens beim nächs­ten Erd­be­ben. Ein­zig eine pri­va­te Initia­ti­ve wie 1978 scheint die Kul­tur­stät­te ret­ten zu können.

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