Die Stadt der langen Leben
27 lange Jahre lagen Japans Frauen unangefochten an der Spitze der Langlebigkeit. Diesen Rang haben sie verloren, wie die Sankei Shimbun berichtet. Die Damen aus Hongkong führen neue die Rangliste mit der höchsten Lebenserwartung an. Durchschnittlich 86,7 Jahre werden sie in der chinesischen Sonderverwaltungszone.
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Die stickige Luft, die Enge und der Stress in der Metropole am Perlfluss werden kaum dazu beigetragen haben. Es sind viel mehr das bezahlbare Gesundheitssystem, viel Bewegung und eine gesunde Ernährung, wie lokale Experten dem Wall Street Journal erklären.
Ein Gesundheitssystem für alle
So koste eine Behandlung in einem öffentlichen Spital in Hongkong lediglich 120 Hongkong-Dollar für einen Tag und für die Pensionierten ist sie sogar gratis, dazu gehören Operationen aber auch Medizin. Hongkong kann es sich leisten. Die Stadt hat in den letzten Jahren regelmässig Budgetüberschüsse erzielt. Letztes Jahr erhielten gar alle 6 Millionen Einwohner einen einmaligen Zuschuss von 6000 HK-Dollar ausbezahlt (Asienspiegel berichtete).
Darüber hinaus trägt auch die gute Betreuung der älteren Personen durch private Hausangestellte zur Gesundheit bei. Rund 300’000 Menschen aus den Philippinen und Indonesien sind derzeit in Hongkonger Familien angestellt. Ein hohe Lebenserwartung bedeutet aber nicht unbedingt eine gute Lebensqualität. Vielen Älteren in Hongkong geht es finanziell nicht gut. Rund ein Drittel lebt noch heute an der Armutsgrenze.
Die Folgen des Tsunami
Derweil liegen die Japanerinnen mit 85,9 Jahren an der ungewohnten zweiten Stelle bei der Lebenserwartung. Noch im Vorjahr wurden die Japanerinnen durchschnittlich 86,3 Jahre alt. Ein Grund für den Rückfall ist der Tsunami vom 11. März 2011. Die Naturkatastrophe im Nordosten Japans forderte rund 19’000 Tote. Das hinterlässt in den Statistiken Spuren, auch bei den japanischen Männern. Mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 79,44 Jahren sind sie gar vom 4. auf den 8. Rang zurückgefallen. Bei den Männern wie bei den Frauen ist es der zweite Rückgang in Folge.
Gemäss dem Gesundheitsministerium ist aber nicht alleine der Tsunami schuld. Bei den Frauen ist die Selbstmordrate der 25- bis 30-Jährigen innerhalb eines Jahres von 787 auf 1008 Fälle angestiegen. Dies habe die Statistik ebenfalls beeinflusst. Als eine Ursache für diesen Ansprung nennt die Kochi Shimbun die anhaltend schwierigen Wirtschaftsverhältnisse, die gerade Frauen den Einstieg ins Arbeitsleben nicht einfach macht.
Trotz aller Hiobsbotschaften ist den Japanerinnen bezüglich Lebenserwartung immer noch eine gute Zukunft gewiss. 45,5 Prozent von ihnen dürfen heute damit rechnen, dereinst die Schwelle von 90 Jahren zu erreichen.
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