Ein japa­ni­sches Kulturgut

Das Washlet G: Das erste Modell von Toto.
Das Wash­let G: Das ers­te Modell von Toto. Foto: jsme​.or​.jp

Die japa­ni­sche Ver­ei­ni­gung der Maschi­nen­bau­er führt seit 2007 ihre eige­ne Ruh­mes­hal­le. All­jähr­lich wer­den gross­ar­ti­ge, hei­mi­sche Inge­nieur­leis­tun­gen in die exklu­si­ve Lis­te des Maschi­nen­bau-Erbe auf­ge­nom­men. Über 30 Jah­re nach sei­ner Erfin­dung hat es eines der meist benutz­ten All­tags­ge­rä­te in die­sen erlauch­ten Kreis geschafft: Die japa­ni­sche Toi­let­te. Oder bes­ser gesagt: Das Washlet.

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«Der his­to­ri­sche Wert des Wash­lets, das zu einer neu­en Kul­tur im japa­ni­schen Lebens­stil geführt hat, wur­de somit aner­kannt», freut sich Her­stel­ler Toto. Mit sei­ner Ein­füh­rung 1980 mach­te sich das Unter­neh­men aus der Stadt Kitakyus­hu dar­an, Japans Toi­let­ten­gang zu revolutionieren.

Das Wash­let ist ein klei­nes Tech­no­lo­giewun­der. Ein gezielt aus­ge­rich­te­ter Was­ser­strahl, des­sen Stär­ke und Tem­pe­ra­tur der Benut­zer selbst regu­lie­ren darf, sorgt dafür, dass der moder­ne Japa­ner kein Toi­let­ten­pa­pier mehr für sein gros­ses Geschäft benö­tigt. Eine optio­nal inte­grier­ba­re Föhn­funk­ti­on garan­tiert, dass der Aller­wer­tes­te auch schön tro­cken wird. «Schliess­lich wäscht man sei­ne Hän­de auch nicht mit Papier», argu­men­tier­te eine jun­ge Frau in der dama­li­gen für Auf­se­hen erre­gen­de Fernsehwerbung.

Im 43-Grad-Win­kel

Ab 1964 impor­tier­te Toto einen ame­ri­ka­ni­schen für den medi­zi­ni­schen Gebrauch ent­wi­ckel­ten Toi­let­ten­sitz zur Behand­lung von Hämor­rhoi­den. Weil das Gerä­te jedoch nicht den Vor­stel­lun­gen eines per­fek­ten Toi­let­ten­gangs ent­sprach, begann man ab 1978 eine eige­ne Ver­si­on zu ent­wi­ckeln. Was dabei her­aus­kam, war eine Was­ser­dü­se, die in einem Win­kel von 43 Grad den Hin­tern sau­ber wäscht. Hin­zu kam eine Funk­ti­on zur Rege­lung der Was­ser­stär­ke und -tem­pe­ra­tur. Fer­tig war das japa­ni­sche Maschinenbauwunder.

Innert 30 Jah­ren hat Toto allei­ne 30 Mil­lio­nen Stück davon ver­kauft (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Der Trend zeigt wei­ter nach oben. In Japan ist das Wash­let inzwi­schen zum Stan­dard in Woh­nun­gen, Kauf­häu­sern und Hotels gewor­den. Mitt­ler­wei­le besit­zen gemäss Anga­ben der Regie­rung 72 Pro­zent der japa­ni­schen Haus­hal­te eine Toi­let­te mit war­mem Wasserstrahl.

Das Wash­let G

In der Lis­te des Maschi­nen­bau-Erbes wur­de übri­gens spe­zi­fisch das soge­nann­te Wash­let G auf­ge­nom­men. Es war das ers­te ab 1978 ent­wi­ckel­te und 1980 ver­kauf­te Modell von Toto, sozu­sa­gen der Mac­in­tosh der Toi­let­ten. Das Wash­let habe den Lebens­stil und den Toi­let­ten­gang der Japa­ner kom­plett ver­än­dert, heisst es in der Begrün­dung für die Auf­nah­me. Der Gerä­te­na­me habe sich so zum Syn­onym für das Bidet entwickelt.

Das Wash­let G ist die Num­mer 55 in die­ser seit 2008 geführ­ten exklu­si­ven Lis­te des japa­ni­schen Maschi­nen­bau-Erbes. Es ist gleich­zei­tig auch das ers­te Haus­halts­ge­rät, das dar­in Ein­gang gefun­den hat. Übri­gens haben auch die in Japan leben­den Aus­län­der sei­nen Wert erkannt. Das Wash­let wur­de einst in einer Umfra­ge zum cools­ten japa­ni­schen Objekt gekürt (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

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