Tokios Geis­ter­bahn­hof

Aus einer anderen Zeit: Die Treppen der Manseibashi-Station sind bis heute im Originalzustand erhalten geblieben.
Aus einer ande­ren Zeit: Die Trep­pen der Man­sei­ba­shi-Sta­ti­on sind bis heu­te im Ori­gi­nal­zu­stand erhal­ten geblie­ben. flickr/​nodoca

Der Bahn­hof Man­sei­ba­shi war einst der Stolz Tokios bis er 1943 end­gül­tig geschlos­sen und bis auf weni­ge Res­te abge­baut wur­de. Geht es nach den Plä­nen der Besit­ze­rin East Japan Rail­way soll die Sta­ti­on jedoch schon bald wie­der zu neu­em Leben erweckt wer­den, wie die Yomi­uri Shim­bun berichtet.

Wenn Sie die­sen Arti­kel gra­tis lesen, bezah­len ande­re dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft die­ses Japan-Blogs.

1912 ent­warf hier Kin­go Tats­u­no, der Archi­tekt der Bank of Japan, nach dem Vor­bild des Ams­ter­da­mer Zen­tral­bahn­hof ein ansehn­li­ches Sta­ti­ons­ge­bäu­de aus Back­stein. Zwei Jah­re spä­ter wie­der­hol­te er die­sen Stil mit dem Bau der noch viel grös­se­ren, ganz in der Nähe gele­ge­nen Tokyo Sta­ti­on.

Das Erd­be­ben

Im Bahn­hof Man­sei­ba­shi hat­te die heu­te noch exis­tie­ren­de Chuo-Linie ihr Zuhau­se. Beim Gros­sen Erd­be­ben von Tokio 1923 wur­de der Pracht­bau kom­plett zer­stört. An sei­ner Stel­le wur­de ein klei­ne­res Bahn­hofs­ge­bäu­de wie­der errich­tet. Doch die gol­de­nen Zei­ten waren damals schon vorbei.

Die nahe gele­ge­nen Sta­tio­nen von Aki­ha­ba­ra und Kan­da sorg­ten dafür, dass der Man­sei­ba­shi immer weni­ger von Pas­sa­gie­ren fre­quen­tiert wur­de. Ein­zig das 1936 neben­an erbau­te Eisen­bahn­mu­se­um sorg­te noch für einen Glanzpunkt.

Der einstige Stolz Tokios: Der 1912 errichtete und 1923 zerstörte Bahnhof Manseibashi.
Der eins­ti­ge Stolz Tokios: Der 1912 errich­te­te und 1923 zer­stör­te Bahn­hof Man­sei­ba­shi. Bild: wikimedia/​sushiya

Die Rui­ne

1942 wur­de die Sta­ti­on Man­sei­ba­shi end­gül­tig geschlos­sen. Das Bahn­hofs­ge­bäu­de wur­de dem Erd­bo­den gleich­ge­macht. Ein­zig die Trep­pen von damals und das erhöh­te Back­stein­via­dukt für die Gelei­se, die bis heu­te Teil der Chuo-Linie sind, blie­ben erhal­ten. Unter den Bögen sind heu­te Fahr­rad- und Auto­park­plät­ze zu finden.

Die Zug­lieb­ha­ber, für die der Bahn­hof Man­sei­ba­shi eine Sehens­wür­dig­keit ist, nen­nen ihn den Geis­ter­bahn­hof. Nach­dem 2007 auch noch das Eisen­bahn­mu­se­um in die Prä­fek­tur Saita­ma zog, stell­te sich die Fra­ge nach der Zukunft des her­un­ter­ge­kom­me­nen Areals.

Die Zukunfts­plä­ne

Besit­ze­rin East Japan Rail­way hat sich für die Denk­mal­pfle­ge ent­schie­den. Das Back­stein­via­dukt mit den Gelei­sen soll im sel­ben Zustand erhal­ten blei­ben. Unter den Bögen sol­len sich künf­tig klei­ne Läden ein­mie­ten. Und auf dem ehe­ma­li­gen Bahn­steig von Man­sei­ba­shi will das Bahn­un­ter­neh­men ein Café bau­en. Ziel sei es, die Atmo­sphä­re von damals wie­der auf­le­ben zu lassen.

Im Shop
Asienspiegel Abo
April 2024

Asi­en­spie­gel Abo

Ohne Abon­nen­ten kein Asi­en­spie­gel. Vor­tei­le für Abonnenten.

ABONNENT WERDEN

In Japan
E-Book

In Japan

Der prak­ti­sche Rei­se­füh­rer von Jan Knü­sel in der aktua­li­sier­ten Auf­la­ge 7.3. / 2024.

E-BOOK KAUFEN

Japan Bullet Train
Shinkansen

Japan Bul­let Train

Tickets für Shink­an­sen und Express­zü­ge online kaufen.

KAUFEN

Pocket-Wifi in Japan
Affiliate

Pocket-Wifi in Japan

Unli­mi­tier­ter Inter­net­zu­gang. 10% Rabatt-Code.

BESTELLEN

Airport Taxi
Affiliate

Air­port Taxi

Nari­ta und Hane­da ↔︎ Tokyo und Kan­sai ↔︎ Osa­ka: Air­port Taxi zum Pauschalpreis.

BESTELLEN