Das Tokyo-Tower-Rät­sel

Die Bauarbeiten an der Antenne des Tokyo Towers.
Die Bau­ar­bei­ten an der Anten­ne des Tokyo Towers. flickr/​cho­co­kan­pan

Das Wahr­zei­chen der japa­ni­schen Stadt, der 333 Meter hohe Tokyo Tower, erleb­te beim Erd­be­ben vom 11. März 2011 ban­ge Momen­te, als sich der rund 25 Meter lan­ge eiser­ne Anten­nen­pfahl auf des­sen Spit­ze durch die immensen Erschüt­te­run­gen leicht krümm­te. Zu Scha­den kam glück­li­cher­wei­se nie­mand, doch der unge­wöhn­li­che Anblick mach­te damals welt­weit die Runde.

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Über ein Jahr spä­ter wird die 54-jäh­ri­ge Anten­ne kom­plett ersetzt. Die Zeit war dafür war schon lan­ge reif. Nicht nur wegen der Bein­träch­ti­gung durch das Erd­be­ben. Der Tokyo Tower wird mit einer neu­en Anten­ne für das digi­ta­le Zeit­al­ter fit gemacht, um als Alter­na­ti­ve zum neu­en Tokyo Sky Tree (Asi­en­spie­gel berich­te­te) zu über­le­ben. Aus­ser­dem wird der Turm gegen grös­se­re Erd­be­ben noch ein­mal verstärkt.

Für den Abbau wur­de der in die Jah­re gekom­me­ne Anten­nen­pfahl Anfang Juli in klei­ne Stü­cke zer­legt. Dabei erleb­ten die Bau­ar­bei­ter ein klei­nes Wun­der, wie die Yomi­uri Shim­bun berich­tet. Beim Auf­schnei­den des Stahl­pfei­lers mit 37 Zen­ti­me­tern Durch­mes­ser sties­sen sie im Innern auf einen zer­setz­ten, ver­dreck­ten Ball, der in Japan für das belieb­te Soft­ball ver­wen­det wird, eine Vari­an­te des Baseballs.

Die Spe­ku­la­tio­nen

Weil das Eisen­ge­rip­pe zum ers­ten Mal über­haupt geöff­net wur­de, kann mit gros­ser Sicher­heit ange­nom­men wer­den, dass der Ball beim Bau des Tokyo Towers zwi­schen 1957 und 1958 hin­ein­ge­legt wur­de. Die japa­ni­schen Medi­en spre­chen inzwi­schen vom «Base­ball-Rät­sel» oder «Hoch­som­mer-Mys­te­ri­um».

Was genau die Umstän­de von damals waren, dar­über kön­nen die Jour­na­lis­ten nur spe­ku­lie­ren. Wahr­schein­lich hat ein Bau­ar­bei­ter damals den Ball als Erin­ne­rung heim­lich hin­ein­ge­legt. Oder war der Ball bei einem Spiel gar unauf­find­bar im Pfei­ler gelan­det, als die­ser noch auf dem Bau­ge­län­de am Boden lag? In der Hoff­nung eine Erklä­rung für die Geschich­te zu fin­den, hat die Yomi­uri Shim­bun gar einen Auf­ruf gestartet.

Eine Tou­ris­ten­at­trak­ti­on

Der Tokyo Towers ist inzwi­schen wie­der auf dem neus­ten Stand. Die Anten­ne ist seit heu­te erfolg­reich ersetzt. Zwar hat der 634-Meter hohe Tokyo Sky Tree die neue Rol­le als Fern­seh­turm über­nom­men. Trotz­dem bleibt der Tokyo Tower für eini­ge weni­ge Fern­seh­sta­tio­nen erhal­ten. Zudem erhof­fen sich die Betrei­ber wei­ter­hin eine Attrak­ti­on für die Tou­ris­ten zu blei­ben (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Immer­hin wur­den bis 2006 gan­ze 150 Mil­lio­nen Besu­cher gezählt.

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