Der Plan der AKW-Gegner

Nobelpreisträger Kenzaburo Oe.
Nobel­preis­trä­ger Ken­zabu­ro Oe. Foto: wikimedia/​The­su­per­mat

Lite­ra­tur­no­bel­preis­trä­ger Ken­zabu­ro Oe und Kom­po­nist Ryui­chi Saka­mo­to haben sich in den letz­ten Mona­ten zu den pro­mi­nen­ten Anfüh­rern einer ste­tig wach­sen­den Anti-AKW-Bewe­gung in Japan ent­wi­ckelt (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Wie kei­ne ande­re öffent­li­che Figur haben sie sich von Anfang wir­kungs­voll für den Aus­stieg aus der Atom­kraft ohne Kom­pro­mis­se eingesetzt.

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Nach­dem die Bewe­gung erwach­sen gewor­den ist, wol­len sich die bei­den offen­bar nicht mehr mit For­de­run­gen begnü­gen. Zusam­men mit wei­te­ren Pro­mi­nen­ten wie der enga­gier­te Bür­ger­meis­ter Kats­uno­bu Saku­rai, die bud­dhis­ti­sche Non­ne Jaku­cho Setou­chi sowie Ken­ji Uts­uno­miya, ehe­ma­li­ger Prä­si­dent der japa­ni­schen Anwalts­ver­ei­ni­gung, haben sie einen Geset­zes­ent­wurf ver­fasst, der den Aus­stieg aus der Atom­kraft poli­tisch kon­kre­ti­siert, wie die Asahi Shim­bun berichtet.

Der Ent­wurf zum Ausstieg

Der Ent­wurf sieht das sofor­ti­ge Ver­bot vom Bau neu­er AKW vor. 2025 soll end­gül­tig Schluss sein mit der Atom­ener­gie. Die Inter­es­sen­grup­pe um Oe begrün­det ihre Vor­la­ge mit den unkal­ku­lier­ba­ren Gefah­ren der Atomenergie.

Es sind alles ande­re als radi­ka­le For­de­run­gen. Gewis­se Aspek­te der Vor­la­ge wur­den bereits von Regie­rungs­mit­glie­dern und Abge­ord­ne­ten der regie­ren­den Demo­kra­ti­schen Par­tei for­mu­liert (Asi­en­spie­gel berich­te­te), die Durch­set­zung einer sol­chen Vor­la­ge im Par­la­ment dem­nach nicht unrea­lis­tisch. Ken­zabu­ro Oe hofft damit eine Vor­la­ge ent­wor­fen zu haben, an der sich die Hal­tung der Poli­ti­ker zur Atom­ener­gie mes­sen las­sen kann, gera­de hin­sicht­lich der Neu­wah­len, die womög­lich schon die­ses Jahr statt­fin­den könn­ten (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Noda trifft sich mit AKW-Gegnern

Von der anhal­ten­den Hit­ze las­sen sich AKW-Geg­ner auf der Stras­se nicht unter­krie­gen. Uner­müd­lich ver­sam­meln sie sich regel­mäs­sig vor dem Amts­sitz des Pre­mier­mi­nis­ter, um gegen das Wie­der­hoch­fah­ren der noch 48 in Betrieb ste­hen­den Reak­to­ren anzu­kämp­fen, so auch am ver­gan­ge­nen Frei­tag wie­der.

Die bunt durch­misch­te Bewe­gung hat sich gera­de in den letz­ten Mona­ten in den poli­ti­schen Krei­sen Gehör ver­schafft, nach­dem die Regie­rung im Juni trotz gros­ser Sicher­heits­be­den­ken das AKW Oi wie­der anschal­te­te (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Selbst die ehe­ma­li­gen Pre­mier­mi­nis­ter Nao­to Kan und Yukio Hatoy­a­ma unter­stüt­zen inzwi­schen die Sache der Demons­tran­ten. Ob aus Über­zeu­gung oder poli­ti­schem Oppor­tu­nis­mus, sei dahin­ge­stellt (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Jeden­falls kann die ange­schla­ge­ne Regie­rung um Yoshi­hi­ko Noda die­se gewich­ti­gen Par­tei­stim­men nicht mehr igno­rie­ren. So hat sich der aktu­el­le Pre­mier gemäss der Yomi­uri Shim­bun erst­mals zu einem Tref­fen mit den Anfüh­rern der AKW-Bewe­gung durch­ge­run­gen. Das Gespräch soll heu­te statt­fin­den. Es ist ein ers­ter Schritt.

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