Eine Stadt voller Frauen

Weltweit gibt es gemäss UNO-Statistik aus dem Jahr 2010 rund 57 Millionen mehr Männer als Frauen – oder anders ausgedrückt: auf 100 Frauen kommen 102 Männer. Als das am meisten bevölkerte Land der Erde trägt die Volksrepublik China zu diesem Ungleichgewicht bei. Hier kommen auf 100 Frauen ganze 108 Männer. Die seit über 30 Jahren bestehende Ein-Kind-Politik (Asienspiegel berichtete) hinterlässt ihre Spuren.
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Das komplett umgekehrte Bild präsentiert sich derweil in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong. Hier gibt es offenbar zu viele Frauen oder zu wenig Männer. Gemäss offizieller Statistik der Handelsmetropole kommen auf 1000 Frauen gerade mal 876 Männer.
209’000 Frauen leben in Hongkong alleine in einer eigenen Wohnung. Das ist das Doppelte wie noch vor 16 Jahren. Statistisch gesehen wird jede Fünfte in Hongkong geborene Frau ihr Leben lang Single bleiben. Noch 1961 verzeichnete die damalige britische Kronkolonie einen leichten Überschuss an Männern.
Gründe für das Ungleichgewicht
Ein Grund für dieses Ungleichgewicht sind laut der Statistikbehörde von Hongkong die 300’000 weiblichen ausländischen Hausangestellten, die mehrheitlich aus den Philippinen oder Indonesien stammen. Ohne diese Zahl wäre die Geschlechterrate mit 948 Männern pro 1000 Frauen etwas ausgeglichener.
Für die Behörden ist dies dennoch kein Grund für Zuversicht. Denn selbst ohne Einbezug der Hausangestellten aus dem Ausland wird der Anteil an Frauen in den nächsten Jahren steigen: Im Jahr 2026 wird gemäss angepasster Statistik mit 867 Männern und im Jahr 2014 mit gerade noch 786 Männern pro 1000 Frauen gerechnet.
Ein weitere Ursache für diesen rasanten Trend zu mehr Frauen ist auch bei den Geschmäckern der Hongkonger Männer zu orten. Seit einigen Jahren heiraten sie zunehmend Frauen vom Festland. Gemäss Behörden nimmt gerade diese Zahl der Neuzuzügerinnen fortlaufend zu.
Selbstbewusste Hongkongerinnen
Offenbar scheinen viele Hongkonger die Frauen vom Festland den Hongkongerinnen vorzuziehen, die durch ihre finanzielle Unabhängigkeit und ihre gute Bildung bei der Suche nach ihrem Traumprinzen sehr wählerisch seien, wie der Demographe Paul Yin von der Universität Hongkong dem Wall Street Journal erklärt.
Das Ungleichgewicht hat laut derselben Zeitung dazu geführt, dass immer mehr Partneragenturen die Single-Frau als Kundin entdecken. In deren Angebot sind Reisen und Ausgänge, bei denen sie sich mit heiratswürdigen Männern aus dem Ausland treffen können.
Auch mehr Frauen in Japan
Hongkong ist übrigens nicht die einzige Ort, der mehr Frauen als Männer zählt. Die zweite chinesische Sonderverwaltungszone Macao hat ein ähnliches Geschlechterverhältnis von 91 Männern zu 100 Frauen. In Japan kommen auf 100 Frauen exakt 95 Männer. Auch hier ist übrigens der Prozentsatz an Singles so hoch wie noch nie (Asienspiegel berichtete).
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