Der falsche Doktor
Der 43-jährige Miyabi Kuroki hat nie eine medizinische Ausbildung durchlaufen. Sein Pädagogikstudium hatte er nach 3 Monaten abgebrochen. Trotzdem stellte ihn ein Privatspital im Tokioter Bezirk Itabashi im Mai 2010 als Teilzeit-Doktor für Gesundheitskontrollen ein.
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Über ein Jahr lang übte er ohne weiter aufzufallen seinen Beruf aus. Rund 2300 Patienten hatte er gemäss Mainichi Shimbun in dieser Zeit untersucht. 2,62 Millionen Yen verdiente er während seiner insgesamt 44 Arbeitstage.
Eine Ahnung vom Metier hatte er nicht wirklich. Als Büroangestellter bei einer medizinischen Institution arbeitete er einst 3 Monate lang. Sein «Selbststudium als Pfleger» half ihm mit dem nötigsten Wissen aus. Seine Teilzeitanstellung bekam er über einen Arbeitsvermittler. Die Kopie einer gefälschten Arztlizenz reichte dafür aus. Zuvor hatte Miyabi Kuroki im Internet einen Doktor mit dem selben Namen ausfinding gemacht. Für die Bescheinigung missbrauchte er dessen Identität.
Mehrere Anstellungen
Als ihn das Spital nach dem originalen Ärzteausweis fragte, sagte Kuroki, dass er diesen Zuhause vergessen habe. Der Arbeitgeber verzichtete schliesslich auf ein weiteres Nachhaken. Bis September 2011 dauerte das Arbeitsverhältnis an.
Kurokis Bluff fiel nicht weiter auf. Erst als der 43-Jährige begann, in einer Vorbereitungsschule für angehende Medizinstudenten zu unterrichten, kamen ernsthafte Zweifel an seiner Qualifikation auf. Das Bildungsinstitut kontaktierte daraufhin das Krankenhaus, in dem er zuvor gearbeitet hatte.
Der Bluff fällt auf
Bei genaueren Hinsehen fiel schliesslich auf, dass das Geburtsdatum auf der Kopie des Ärzteausweises nicht mit den Daten des richtigen Dr. Miyabi Kuroki übereinstimmte. Die Polizei nahm den 43-Jährigen wegen Verdachts auf Fälschung, Verstoss gegen das Ärztegesetz und Betrug am 24. September fest. Die Polizei nimmt an, dass er noch in einem weiteren Krankenhaus gearbeitet hatte.
Das Beruhigende an der Geschichte ist, dass Miyabi Kuroki bei seinen Gesundheitskontrollen im Tokioter Krankenhaus offensichtlich nichts wirklich falsch gemacht hat. Bei allen 2300 Patienten fanden Nachkontrollen statt. Es habe keine Fehlhandlung stattgefunden. Kuroki habe auch nicht wirklich nachgefragt, erklären Zeugen gegenüber FNN News. Es sei bei belanglosen Fragen geblieben.
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