Japan ent­deckt den Wind

Japans erste Windturbine vor den Goto-Inseln bei Nagasaki.
Japans ers­te Wind­tur­bi­ne vor den Goto-Inseln bei Naga­sa­ki. Foto: youtube/​goto­ma­ru­go­tou

Das japa­ni­sche Archi­pel ist geseg­net mit viel Mee­res­wind. Aus­ser­dem ver­fügt der Insel­staat dank sei­ner umge­ben­den Gewäs­ser über die sechst gröss­te exklu­si­ve Wirt­schafts­zo­ne. Wirk­lich genutzt hat die Strom­bran­che die­sen Stand­ort­vor­teil noch nie.

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Dabei könn­te Japan allei­ne mit Wind­parks im Meer rund 30 Mil­lio­nen Kilo­watt an Strom erzeu­gen. Das ent­spricht der Ener­gie von rund 30 Atom­re­ak­to­ren. Es käme weder zu Land­ent­eig­nun­gen noch zu Umweltverschmutzungen.

Seit dem AKW-Unfall von Fuku­shi­ma fin­det jedoch ein Umden­ken statt. Das Land setzt mit För­der­pro­gram­men auf erneu­er­ba­re Ener­gi­en. Auf den Goto-Inseln vor Naga­sa­ki im Süden Japans wird bereits damit expe­ri­men­tiert, wie die Yomi­uri Shim­bun berich­tet.

Wind­tur­bi­ne trotzt Taifun

Das Umwelt­mi­nis­te­ri­um hat im Juni die­ses Jahr vor deren Küs­te eine Off­shore-Wind­kraft­an­la­ge zu Test­zwe­cken instal­liert. 35 Meter hoch ist sie. Spe­zi­ell dar­an ist, dass die Struk­tur auf dem Was­ser schwimmt, ohne den Mee­res­bo­den zu berüh­ren. Für die Ver­an­ke­rung wer­den ein­zig drei Fest­mach­er­lei­nen verwendet.

Die­se Bau­art soll hel­fen hohen Wind­stär­ken und Wel­len­gang zu trot­zen. Wäh­rend des ers­ten Tai­funs von Ende August ging die Strom­pro­duk­ti­on pro­blem­los wei­ter. Beim Tai­fun vor einer Woche erlitt die Strom­lei­tung jedoch einen Teil­scha­den, wie NHK News berich­tet. Die Struk­tur hielt dem Wind jedoch pro­blem­los stand.

100 Kilo­watt pro­du­ziert die Wind­tur­bi­ne vor den Goto-Inseln und ver­sorgt damit gan­ze 40 Haus­hal­te. Bis 2016 will das Umwelt­mi­nis­te­ri­um wei­te­re Tests durch­füh­ren. In einem wei­te­ren Schritt soll ein leis­tungs­stär­ke­res Wind­rad zum Ein­satz kommen.

Ein Wind­park für Fukushima

Auch vor Fuku­shi­ma fin­den mit staat­li­cher Unter­stüt­zung ers­te Tests mit schwim­men­den Wind­kraft­an­la­gen statt. Für die von der AKW-Kri­se arg gebeu­tel­te Prä­fek­tur plant die Regie­rung bis 2020 einen Wind­park mit 143 Anla­gen zu bau­en (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Auf den Goto-Inseln wie auch vor Fuku­shi­ma stellt sich jedoch die Fra­ge, ob die Anwoh­ner und die Fische­rei­bran­che die Errich­tung von Wind­parks hin­neh­men. Vie­le Fischer fürch­ten, dass mit den Strom­erzeu­gern auf hoher See die Fisch­be­stän­de zurück­ge­hen. Zudem sehen sie die Anla­gen als eine Gefahr für die Schiffe.

Die grü­ne Insel

Die Goto-Inseln, die übri­gens als his­to­ri­sche Hoch­burg der japa­ni­schen Chris­ten rund 50 Kir­chen besitzt , set­zen offen­bar nicht nur bei der Strom­erzeu­gung auf grü­ne Ener­gi­en. Auch elek­tro­ni­sche Autos för­dert die Lokal­re­gie­rung. Die Haupt­stadt Goto hat bereits 15 Lade­sta­ti­on errich­tet. Und schon bald soll die­ser Strom auch von eige­nen Wind­tur­bi­nen kommen.

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