Japa­ner im Visier

Eine Anti-Japan-Demo in China.
Eine Anti-Japan-Demo in Chi­na. Screen­shot: FNN News

Ursprüng­lich woll­te Tokios Gou­ver­neur Shin­t­a­ro Ishiha­ra die 3 in Pri­vat­be­sitz ste­hen­den Sen­ka­ku-Inseln erwer­ben. Der Vor­schlag lös­te in den Mona­ten dar­auf eine Rei­he von Pro­test­ak­tio­nen aus Chi­na und Tai­wan aus (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Bei­de Län­der erhe­ben eben­falls ter­ri­to­ria­len Anspruch darauf.

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Die neus­te Ent­wick­lung ver­spricht kei­ne Beru­hi­gung der erhitz­ten Gemü­ter. Am Diens­tag ver­kün­de­te die japa­ni­sche Zen­tral­re­gie­rung, die Inseln für 2,05 Mil­li­ar­den Yen gekauft zu haben. Pre­mier­mi­nis­ter Yoshi­hi­ko Noda blieb aus innen­po­li­ti­schen Zwän­gen kei­ne ande­re Wahl. Peking reagiert mit einer Pro­test­no­te und der Ent­sen­dung einer Flot­te in die Gewäs­ser rund um die Sen­ka­ku-Inseln.

Das anhal­ten­de poli­ti­sche Macht­spiel geht nicht spur­los im All­tag der über 130’000 in Chi­na leben­den Japa­ner vor­bei. Das japa­ni­sche Gene­ral­kon­su­lat in Shang­hai hat in einer unge­wöhn­li­chen War­nung, ihren Lands­leu­ten in Chi­na nahe­ge­legt, sich mög­lichst unauf­fäl­lig im öffent­li­chen Raum zu verhalten.

Belei­di­gun­gen und Übergriffe

Als Begrün­dung erwähnt die diplo­ma­ti­sche Ver­tre­tung 6 Fäl­le, in denen Japa­ner in Chi­na offen­sicht­lich beläs­tigt oder gar ange­grif­fen wur­den. Kon­kret soll eine Grup­pe Japa­ner auf offe­ner Stras­se von Chi­ne­sen beläs­tigt wor­den sein. Dabei wur­de einer mit Nudeln über­schüt­tet und einem wei­te­ren die Bril­le zer­bro­chen. Ein ande­rer wur­de ver­prü­gelt, nach­dem er bestä­tigt hat­te, Japa­ner zu sein.

Ein wei­te­rer japa­ni­scher Fuss­gän­ger wur­de mit den Wor­ten «Japa­ne­se» ange­spro­chen, bevor er mit einem koh­len­säu­re­hal­ti­gen Getränk über­schüt­tet wur­de. In min­des­tens 4 Fäl­len haben die Ange­grif­fe­nen leich­te Ver­let­zun­gen davongetragen.

Das Gene­ral­kon­su­lat emp­fiehlt den Japa­nern in Chi­na öffent­li­che Ansamm­lun­gen zu mei­den, als Grup­pe nicht mit unnö­ti­gem Lärm auf­zu­fal­len und all­fäl­li­ge Vor­fäl­le bei der loka­len Poli­zei sowie der japa­ni­schen Ver­tre­tung zu mel­den. Auch letz­te­re bleibt nicht von der auf­ge­heiz­ten Stim­mung ver­schont. Ende August wur­de eine Limou­si­ne des japa­ni­schen Bot­schaf­ters in Peking ange­grif­fen (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

In der Rea­li­tät gelandet

Zuvor wur­den bei grös­se­ren anti-japa­ni­schen Demons­tra­tio­nen in Chi­na japa­ni­sche Restau­rants und Autos beschä­digt. Die japa­ni­sche Han­dels­kam­mer in Shang­hai legt ihren Unter­neh­mern eben­falls nahe, öffent­li­che Auf­trit­te zu mei­den (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Noch han­delt es sich um Ein­zel­fäl­le, die in kei­nem Fall zu schwe­re­ren Ver­let­zun­gen geführt haben. Sie demons­trie­ren jedoch, dass es sich bei den poli­ti­schen Macht­spie­len um unbe­wohn­te Inseln nicht ein­fach um abs­trak­te diplo­ma­ti­sche Strei­tig­kei­ten han­delt. Sie haben Fol­gen auf den All­tag. Dabei hät­ten Japan und Chi­na die­ses Jahr die 40-jäh­ri­ge Nor­ma­li­sie­rung der diplo­ma­ti­schen Bezie­hun­gen zu feiern.

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