Japans 51’376 Hundertjährige
In Japan sterben die Menschen nicht irgendwann. Zuvor werden sie noch 100 Jahre alt. Im Land der aufgehenden Sonne ist das keine verwegener Traum. Erstmals leben in Japan mehr als 50’000 Menschen, die hundertjährig oder älter sind, wie das Gesundheitsministerium in einer Pressemitteilung berichtet. Um exakt zu sein, sind es 51’376.
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Das ist weltweiter Rekord und der Trend beschleunigt sich von Jahr zu Jahr. Vor 2 Jahren waren es noch etwas über 40’000. Als die Behörden 1963 mit der Zählung begannen lag die Zahl der Hundertjährigen noch bei bescheidenen 153 Menschen.
Die 1000er-Marke wurde 1981 erreicht. Selbst 1998 waren es «erst» 10’000. Diese Entwicklung geht einher mit dem Phänomen der überalternden Bevölkerung, was für die Volkswirtschaft zu einer zunehmenden Belastung wird (Asienspiegel berichtete).
Die zwei Ältesten
Die älteste Person in Japan ist übrigens keine Frau. Der 115-jährige Jiroemon Kimura schlägt sie alle und dies gleich weltweit (Asienspiegel berichtete). Als er am 30. April 1897 geboren wurde, war Japan gerade daran zur einzig nicht-westlichen Grossmacht in der Ära des Imperialismus aufzusteigen. Offizielles Staatsoberhaupt war der Urgrossvater des heutigen Tenno Akihito.
Kimura lebt heute in der Stadt Kyotango bei Kyoto. Er zählt 7 Kinder, 14 Enkel, 25 Urenkel und 11 Ururenkel. Am meisten Vergnügen bereitet ihm das Essen. 3 kleine Mahlzeiten pro Tag sind für ihn Pflicht. Sich nie grosse Sorgen machen und immer dankbar sein, sind Kimuras Geheimnis für ein langes Leben.
Die älteste Frau in Japan ist 114 Jahre alt. Koto Okubo wurde am 24. Dezember 1897 geboren, im selben Jahr wie Jiroemon Kimura. Okubo lebt in einem Altersheim in der Stadt Kanagawa, wo übrigens auch ihr nicht mehr so junger Sohn lebt.
Die Präfektur der Hundertjährigen
Kimura wie Okuba sind Ausnahmeerscheinungen im Klub der Hundertjährigen. Die Allermeisten sind zumeist über 10 Jahre jünger als die beiden. Wer auf ein langes Leben setzt, sollte übrigens in die Präfektur Kochi im Südteil der Insel Shikoku ziehen. Dort leben gemäss neuster Statistik auf 10’0000 Einwohner durchschnittlich 78,5 Hundertjährige.
Dahinter folgen die Präfekturen Shimane mit 77,8 und Yamaguchi mit 67,3. Okinawa, das in den Medien regelmässig als Hochburg der gesunden alten Menschen gefeiert wird, liegt in dieser Statistik auf Platz 5, mit 62,88 Hundertjährige pro 10’000 Einwohner.
Der Skandal vor 2 Jahren
Noch vor 2 Jahren überschattete ein Skandal um nicht aktualisierte Familienregister Japans Ruf, eine Hochburg der Hundertjährigen zu sein (Asienspiegel berichtete). Demnach waren in den lokalen Registern noch über 230’000 Hundertjährige aufgelistet, obwohl sie schon lange verstorben waren. Einige Angehörige hatten gar den Tod verschwiegen, um weiterhin eine Rente vom Staat beziehen zu können.
Das Gesundheitsministerium betont jedoch, dass seine Statistik nicht auf den Daten der Familienregister basiere. Man erfasse lediglich Personen, deren aktuelle Wohnadresse auch bekannt sei.
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