Wie schreibt man…?
Japans Schrift basiert hauptsächlichen auf vielen chinesischen Schriftzeichen, sogenannten Kanji. Hinzu kommen die beiden Silbenschriften Hiragana und Katakana – und vollendet ist eines der komplexesten Schriftsysteme auf dieser Erde.
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Die Digitalisierung des Alltags hat das Schreiben in Japan erleichtert. Der Computer oder das Smartphone sind die zuverlässigsten Kanji-Lieferanten. E-Mail, persönliche Notizen, SMS – es gibt heute kaum etwas, das nicht elektronisch vermittelt werden kann. Hierfür reichen alleine gute Lesekenntnisse aus.
Die Handschrift hat bei dieser Entwicklung das Nachsehen. Sie hat in den letzten Jahrzehnten systematisch an Bedeutung verloren. Die japanische Kulturbehörde führt diesbezüglich alle 10 Jahre eine Umfrage durch.
Abnehmende Schreibkenntnisse
Demnach vergessen immer mehr Japaner Mühe ihre aktiven Schreibkenntnissen. Ganze 66,5 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Fähigkeit, Kanji von Hand schreiben zu können, stetig abnehme. Das sind 25,2 Prozent mehr als bei der letzten Umfrage. Hinzu kommt, dass vielen Japaner beim Schreiben der chinesischen Schriftzeichen kleine Fehler unterlaufen.
42 Prozent der Befragten empfinden das Schreiben von Hand als mühsam. Das sind ganze 10 Prozent mehr als noch vor 10 Jahren. Für die Kulturbehörde sind dies alarmierende Zeichen. Es sei wichtig, dass gerade jungen Kindern beigebracht werden müsse, sich beim Schreiben nicht nur auf den Computer zu verlassen.
Starke Lesekenntnisse
Die aktuelle Entwicklung bedeutet jedoch nicht, dass die Japaner weniger lesen, im Gegenteil. Die Kommission der japanischen Regierung, welche die verbindlichen Kanji für den Alltagsgebrauch (sog. Joyo-Kanji) festlegt, hat sich bereits vor zwei Jahren an die digitalisierte Gesellschaft angepasst.
Damals nahm sie 196 zusätzliche Zeichen auf und erhöhte damit die Liste der Kanji für den Alltagsgebrauch von 1945 auf 2136 (Asienspiegel berichtete).
Mit der zunehmenden Verbreitung von elektronischen Eingabegeräten sei es wichtiger geworden, die Schriftzeichen passiv wiedererkennen und korrekt auswählen zu können als in der Lage zu sein, diese aktiv von Hand zu schreiben, lautete die Begründung.
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