Der aus­fahr­ba­re Wellenbrecher

So soll der ausfahrbare Wellenbrecher in Kainan dereinst aussehen.
So soll der aus­fahr­ba­re Wel­len­bre­cher in Kain­an der­einst aus­se­hen. Screen­shot: youtube/​AeBun011

Seit dem rie­si­gen Erd­be­ben vom 11. März 2011 geht in Japan die Angst um eine noch grös­se­re Natur­ka­ta­stro­phe her­um. Für den Nan­kai-Gra­ben, der von der Prä­fek­tur Shi­zuoka auf der Haupt­in­sel Hons­hu bis zur Süd­in­sel Kyus­hu reicht, wird seit Jah­ren ein star­kes Erd­be­ben prognostiziert.

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Zuletzt gab es ein sol­ches 1946. Soll­te auf das Nan­kai-Beben ein Tsu­na­mi fol­gen, rech­nen die Wis­sen­schaft­ler im schlimms­ten Fall mit über 300’000 Toten (Asi­en­spie­gel berich­te­te). An gewis­sen Orte könn­te die Rie­sen­wel­le bis zu 34 Meter errei­chen (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Die Hafen­stadt Kain­an an der Küs­te der Prä­fek­tur Waka­y­a­ma, nur unweit der Gross­stadt Osa­ka ent­fernt, will für den Fall der Fäl­le vor­be­rei­tet sein. Gemäss der Mai­ni­chi Shim­bun hat sie mit Hil­fe des Infra­struk­tur­mi­nis­te­ri­ums mit dem Bau eines gigan­ti­schen Wel­len­bre­chers begon­nen, den es in die­ser Form noch nicht gibt. Denn hier rech­nen die Exper­ten mit Tsu­na­mi-Höhen von bis zu 8 Metern.

In 10 Minu­ten hochgefahren

Auf einer Län­ge von rund 230 Metern wer­den rie­si­ge Stahl­säu­len von 3 Metern Brei­te und 29,5 Metern Län­ge vor dem Hafen­ein­gang in den Mee­res­grund gerammt. 13 Meter unter der Mee­res­ober­flä­che kom­men sie zu lie­gen, um bei nor­ma­lem See­gang die Schiff­fahrt nicht zu behin­dern. Im Fal­le eines Tsu­na­mi wür­den die Stahl­säu­len in nur 10 Minu­ten hochgefahren.

6,4 Metern über der Mee­res­ober­flä­che wür­den sie her­vor­schau­en und so zu einem Wel­len­bre­cher für das Hafen­ge­län­de wer­den. Gegen einer Tsu­na­mi-Wel­le von 8 Metern wäre damit zwar kein voll­stän­di­ger Schutz gebo­ten, die Bau­her­ren sind jedoch der Über­zeu­gung, dass die Stahl­säu­len den Scha­den mas­siv redu­zie­ren könnten.

Bei der Ent­wick­lung von Infra­struk­tu­ren gegen den Tsu­na­mi scheint unter den Inge­nieu­ren ein Umden­ken statt­ge­fun­den zu haben. Denn kei­ne der klas­si­schen Schutz­mau­ern im Nord­os­ten Japans hielt der Rie­sen­wel­le vom 11. März 2011 stand. Anstatt kom­plet­tem Schutz wird der Scha­dens­re­du­zie­rung der Vor­zug gegeben.

Bau bis 2019

Zur­zeit wer­den 3 Säu­len in den Mee­res­bo­den gerammt. Bis nächs­ten Febru­ar soll die Vor­rich­tung zu Ver­suchs­zwe­cken ste­hen. Funk­tio­niert alles ein­wand­frei, hof­fen die Behör­den, bis 2019 den unter­ir­di­schen Schutz­wall mit ins­ge­samt 78 Stahl­säu­len fer­tig gestellt zu haben. Die Kos­ten dafür wer­den auf 25 Mil­li­ar­den Yen (246 Mio. Euro) geschätzt.

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