Alkoholverbot für US-Soldaten

Lange war es ruhig um die auf Okinawa stationierten US-Soldaten. Doch als 2 Mitglieder der US-Navy letzten Monat eine Japanerin vergewaltigten, ist die Wut der heimischen Bevölkerung gross. Die US-Armee verhängte in der Folge ein Ausgangs- und Trinkverbot zwischen 23 Uhr und 5 Uhr für alle in Japan stationierten Seeleute.
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Trotzdem blieb es nicht das letzte Vergehen eines US-Soldaten bleiben. Am 2. November brach ein stark betrunkenes Mitglied der US-Luftwaffe in ein Haus auf Okinawa ein, wo er das Mobiliar zertrümmerte und einem im Bett schlafenden Jungen ins Gesicht schlug.
Zwei Wochen später wurde abermals ein betrunkener US-Marinesoldat in der Hauptstadt Naha verhaftet. Gleich mehrmals entschuldigte sich US-Botschafter John Roos bei den Betroffenen und den japanischen Behörden.
Kein Alkohol in der Nacht
Nun hat die US-Navy die Handbremse gezogen. Ab sofort ist es allen US-Seeleuten in ganz Japan verboten, zwischen 22 Uhr und 8 Uhr Alkohol zu trinken. Das Verbot gilt auch für die Leute, die ausser Dienst sind. Das US-Militär hofft, gerade in Okinawa die Gemüter mit der Massnahme beruhigen zu können.
Die japanische Inselgruppe unterhält mit insgesamt 14 Stützpunkten den Grossteil der in Japan stationierten US-Truppen. Zweidrittel der fast 34’000 Soldaten in Japan sind auf Okinawa stationiert. Rund 20 Prozent Okinawas wird vom US-Militär genutzt.
Streitpunkt Okinawa
Lärm, Umweltverschmutzung sowie wiederholte Unfälle und Verbrechen durch US-Truppen haben dazu geführt, dass rund 85 Prozent der Menschen auf Okinawa gegen die amerikanische Präsenz sind. Trotz der Abneigung weiss die lokale Bevölkerung auch um den wirtschaftlichen Wert. So ist die US-Armee für die Inselpräfektur ein wichtiger Arbeitgeber.
Für die USA, die von 1945 bis 1972 die Inselgruppe besetzt hielten, ist Okinawa jedoch wegen seiner geographischen Lage ein strategisch unverzichtbarer Stützpunkt.
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