Ein unangenehmer Fund
Ein rund 13 Meter langes, morsches Boot ohne Motor wurde diese Woche an die Küste der japanischen Insel Sado im Japanischen Meer geschwemmt. Im Innern befanden sich 5 männliche stark verweste Leichen, wie die Mainichi Shimbun berichtet. Laut der Polizei sind sie schon vor über einem Monat verstorben.
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Die Personen konnten bislang nicht identifiziert werden, doch die Schriftzeichen auf beiden Seiten des Bugs lassen auf einen nordkoreanischen Ursprung vermuten. Über die genauen Umstände wird gerätselt. Es ist anzunehmen, dass es sich um nordkoreanische Flüchtlinge oder Fischer handelte, die mit ihrem Boot vom Kurs abgekommen waren.
Nicht das erste Mal
Dass kleinere nordkoreanische Schiffe bis nach Japan gelangen, ist eher selten. Im September des letzten Jahres erreichte ein Boot mit 9 nordkoreanischen Flüchtlingen an Bord das Küstengebiet vor Kanazawa in der Präfektur Ishikawa, wo sie nach einer Befragung durch die japanische Polizei ins sichere Südkorea gebracht wurden.
Ähnlich erging es einer vierköpfigen Familie aus Nordkorea, die 2007 mit einem Schiff die japanische Küste erreicht hatte. Auch sie wurden in der Folge nach Südkorea verschifft.
Repatriierung nach Nordkorea
Doch nicht in allen Fällen handelt es sich um eine Flucht. Im Januar 2012 rette die Küstenwache vier nordkoreanische Fischer, deren Schiff nach einem Motorschaden vom Kurs abgekommen war. Alle Personen wurden auf eigenen Wunsch wieder nach Nordkorea repatriiert.
Seit dem Koreakrieg zwischen 1950 und 1953 sind bislang über 20’000 Nordkoreaner in den Süden geflüchtet. Gerade in den letzten 20 Jahren ist diese Zahl durch die akuten Hungersnöte im Land stark angestiegen.
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