Japans Geldexport
Japans Münzproduktion hat eine lange Geschichte hinter sich. Bereits 1871, in der frühen Modernisierungsphase des Landes, wurde in Osaka eine Münzprägeanstalt, die Japan Mint, unter der Obhut des Finanzministeriums errichtet. Bis hat sie hier ihren Hauptsitz. Später folgten Zweigstellen in Tokio und Hiroshima.
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Während der Hochwachstumsphase gingen ihr die Aufträge nicht aus. 5,6 Milliarden Stück Münzen produzierte die Münzprägeanstalt noch 1974. Mit der Digitalisierung der Finanzwelt und der Stagnation der Wirtschaft ist diese Zahl letztes Jahr auf bescheidene 700 Millionen Stück gefallen.
500 Millionen Stück
Weil die Prägung von Gedenkmünzen oder Ehrenmedaillen diesen Arbeitsausfall nicht ausgleichen, hat sich die Japan Mint im Ausland nach Auftraggebern umgeschaut. In Bangladesch ist sie fündig geworden, wie ANN News berichtet. Für das südasiatische Land produziert Japan künftig die 2-Taka-Münze im Wert von rund 2 Cents.
500 Millionen Stück wird Japan ab nächstem Frühling nach Bangladesch verschiffen. 520 Millionen Yen (5 Millionen Euro) erhält die japanische Münzprägeanstalt dafür, Folgeaufträge nicht ausgeschlossen. Immerhin hat Bangladesch 8 verschiedene Münzen im Umlauf.
Das billigste Angebot
Zwar hat Japan laut der Nikkei Shimbun bereits Gedenkmünzen für Länder wie Neuseeland oder Sri Lanka produziert. Auch während des Koreakrieges wurde für das Nachbarland Noten hergestellt. Doch einen solchen Grossauftrag wie aus Bangladesch hat die Japan Mint seit Ende des Zweiten Weltkriegs nicht bekommen.
Die Konkurrenz in der Münz- und Notenproduktion für ärmere Länder ist gross. Im Fall von Bangladesh bewarben sich gleich 6 Länder, darunter auch Grossbritannien und Deutschland, für die Produktion. Am Ende machte Japan das billigste Angebot.
Hoffen auf weitere Grossaufträge
Noch tut sich Japan als Neuling schwer in diesem Konkurrenzkampf. 2010 in Botswana. hofft jedoch mit dem ersten Auftrag in Bangladesh Länder wie Bhutan, Nepal oder Turkmenistan überzeugen zu können. Mittelfristig erhofft sich das Finanzministerium auch Produktionsaufträge für ausländische Noten zu erhalten.
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