Die Erdbebenkarte
Seit 2002 veröffentlicht das Erdbebenforschungskomitee der Regierung die aktuellen Risikogebiete für Erschütterungen der Minimalstärke 6 von maximal 7 Stufen auf der japanischen Skala. Sie soll unter anderem helfen, die Erdbebenprävention besser zu planen Demnach ist gerade die Kanto-Region mit der Hauptstadt Tokio und der weiteren Umgebung besonders stark gefährdet.
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So ist das Risiko in fast allen Gebieten angestiegen. Gemäss den aktuellsten Forschungsergebnissen liegt die Wahrscheinlichkeit eines schweren Erdbebens in den nächsten 30 Jahren für die Präfektur Chiba, gleich neben Tokio, bei hohen 75,7 Prozent. Vor zwei Jahren waren es noch 63,8 Prozent. In Yokohama liegt der Wert bei 71 Prozent. Auch hier wurde ein Anstieg von 4,1 Prozent verzeichnet.
In der Shizuoka, der seismisch aktivste Region des Landes, muss mit einer Wahrscheinlichkeit von hohen 89,7 Prozent gerechnet werden, dass es zu einem verheerenden Beben kommt. Für die Präfektur Ibaraki ist durch die Auswirkungen des Grossen Erdbebens vom 11. März 2011 der Wert gar um 31 Punkte auf 62,3 Prozent korrigiert worden.
Ein Erdbeben in Tokio selbst
Im Gebiet von Tokio selbst ist der Wert gemäss der Karte auf vergleichsweise tieferen 23,2 Prozent. Doch auch hier waren es vor zwei Jahren noch 19,6 Prozent.
Je nach Studie weichen die Vorhersagen jedoch stark voneinander ab. So gehen Seismologen der Universität Tokio davon aus, dass die Hauptstadtregion bis 2016 mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent von einem schweren Erdbeben betroffen sein könnte (Asienspiegel berichtete).
Schwierige Vorhersage
Das Erdbebenforschungskomitee der Regierung geriet letztes Jahr stark in die Kritik, weil es das Grosse Erdbeben vom 11. März 2011 nicht vorhersagen konnte. Aus diesem Grund sah die Institution letztes Jahr von einer Veröffentlichung der Risiko-Karte ab.
Bei der diesjährigen Publikation betonte das Komitee denn auch, dass eine Risikovorhersage für einen Zeitraum von 30 Jahren besonders schwierig sei, da sich Erdbebenzyklen über Tausende von Jahren erstrecken würden. Man habe aus den Erfahrungen vom 11. März gelernt und gehe nun auch von weitaus schwerwiegenderen Erdbebenszenarien aus.
Der Nankai-Graben
In Japan ist besonders die Region entlang des Nankai-Grabens, der von der Präfektur Shizuoka auf der Hauptinsel Honshu bis zur Südinsel Kyushu reicht, einem hohen Erdbebenrisiko ausgesetzt.
Sollte von dort aus eine Erschütterung der Stärke 9,1 erfolgen, mit einem anschliessenden Tsunami an einem kalten Winterabend, rechnen Forscher mit über 300’000 Toten (Asienspiegel berichtete).
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