Die Gesund­heits-Cola

Ob das wirklich gesund ist? Mets-Cola mit Wurst.
Ob das wirk­lich gesund ist? Mets-Cola mit Wurst. Foto: flickr/​Norisa1

Ende des 19. Jahr­hun­derts wur­de Coca-Cola in den Apo­the­ken noch als Medi­zi­nal­ge­tränk ver­kauft, das gut für die Gesund­heit sei. Ihre Inhalts­stof­fe wür­den Kopf­weh, Ver­dau­ungs­stö­run­gen, Dro­gen­sucht oder auch Impo­tenz bekämp­fen, ver­sprach damals ihr Hersteller.

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Wenig spä­ter begann Coca-Cola sei­nes welt­wei­ten Sie­ges­zug als Soft­ge­tränk. Der hohe Zucker- und Säu­re­ge­halt mach­te den Ruf des gesun­den Getränks zunich­te, das tat dem Erfolg von Coca-Cola jedoch kei­nen Abbruch.

Der japa­ni­sche Geträn­ke­her­stel­ler Kirin Bever­ages ver­treibt seit Jah­ren sein eige­nes Cola-Getränk, das sich kaum vom Ori­gi­nal unter­schei­det. Doch im April die­ses Jah­res gelang dem Unter­neh­men mit der Ein­füh­rung von Mets Cola ein mar­ke­ting­tech­ni­sches Genie­stück, indem es sich ganz ein­fach auf die Grün­der­phi­lo­so­phie von Coca-Cola zurück­be­sinn­te. Kirin füg­te dem Cola unver­dau­li­che Dex­tri­ne bei, deren medi­zi­ni­sche Wir­kung beim Abbau von Kör­per­fett erwie­sen ist.

Das Gesund­heits-Label

Mit die­sem Zusatz bekam das neu­ar­ti­ge Kirin-Getränk nach einer Rei­he von Tests vom japa­ni­schen Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um das Label eines Lebens­mit­tels mit gesund­heits­för­dern­der Inhalts­stof­fen, kurz Tokuho genannt. Gebo­ren war das ers­te von den Behör­den aner­kann­te zucker­lo­se Gesund­heits-Cola, das die Fett­auf­nah­me des Kör­pers ver­hin­dern hel­fen soll.

1991 wur­de das Tokuho-Label für Lebens­mit­tel ein­ge­führt, in der Hoff­nung die Gesund­heits­kos­ten der Bevöl­ke­rung zu sen­ken. Der Tokuho-Markt hat sich seit­her anspre­chend ent­wi­ckelt. 2011 wür­den gemäss Japan Times damit 517,5 Mil­li­ar­den Yen (4,5 Mil­li­ar­den Euro) umgesetzt.

1 Fla­sche pro Einwohner

Mit Mets Cola oder auch kurz Tokuho-Cola genannt, hat Kirin den Markt für gesund­heits­för­dern­de Lebens­mit­tel kräf­tig auf­ge­wir­belt. Nach nur einem Monat waren 36 Mil­lio­nen 480-Mil­li­li­ter-Fla­schen des neu­en Getränks verkauft.

Bis Ende Novem­ber 2012 war die magi­sche Gren­ze von 130 Mil­lio­nen über­schrit­ten, wie Kirin in einer Medi­en­mit­tei­lung ver­lau­ten liess. Das ent­spricht mehr als 1 ver­kauf­te Mets-Cola-Fla­sche pro Ein­woh­ner in Japan.

Eine Gesund­heits-Cola? Die in vie­len Augen wider­sprüch­li­che Bot­schaft wur­de zu einem Mar­ke­ting-Selbst­läu­fer. Auch die Kon­kur­renz hat die Zei­chen der Zeit erkannt. In Japan ver­treibt nun auch Pep­si sein eige­nes Gesund­heits-Cola, Pep­si Spe­cial genannt.

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