Ein Ver­spre­cher zum Anfang

Bush statt Obama: Shinzo Abe während seines Versprechers.
Bush statt Oba­ma: Shin­zo Abe wäh­rend sei­nes Ver­spre­chers. Screen­shot: FNN News

Fast wie ein Wun­der ist Shin­zo Abe ein Come­back als Pre­mier­mi­nis­ter gelun­gen. In der Nach­kriegs­zeit gelang die­ses Kunst­stück sonst nur noch Yoshi­da Shi­ge­ru (1946−47 und 1948 – 1954).

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Sechs Jah­re sind seit Abes ers­ter, erfolg­lo­sen Amts­zeit ver­gan­gen. Das Jahr 2007 will er nun mit viel Selbst­ver­trau­en end­gül­tig ver­ges­sen machen. Doch irgend­wie scheint sich der neue Pre­mier noch nicht ganz an die neu­en aus­sen­po­li­ti­schen Ver­hält­nis­se gewöhnt zu haben.

Ein Abe’scher Versprecher

In Tokio sprach Shin­zo Abe zwei Tage nach dem Wahl­sieg sei­ner Par­tei zu Wirt­schafts­füh­rern sei­nes Lan­des. Bei sei­ner Begrüs­sung erwähn­te der neue Pre­mier­mi­nis­ter sein Tele­fon­ge­spräch mit Washington.

«Heu­te um 8.05 hat mich Prä­si­dent Bush ange­ru­fen…», soll Abe gesagt gemäss FNN News gesagt haben, um kurz dar­auf den Feh­ler sel­ber mit einem Lächeln zu kor­ri­gie­ren: «…ich mein­te, Prä­si­dent Oba­ma hat mich ange­ru­fen.» Er wol­le ihn noch im Janu­ar tref­fen, fuhr er fort. Sein ers­ter Aus­lands­be­such soll dem US-Prä­si­den­ten gelten.

Zwei poli­ti­sche Familiendynastien

Geor­ge W. Bush war der US-Prä­si­dent wäh­rend Abes ers­ten Run­de als Pre­mier. Die bei­den tra­fen sich wäh­rend sei­ner ein­jäh­ri­gen Amts­zeit meh­re­re Male – und sol­len sich offen­bar gut ver­stan­den haben. So stam­men bei­de aus einer poli­ti­schen Dynas­tie. Shin­zo Abes Gross­va­ter Nobusuke Kishi war Pre­mier­mi­nis­ter zwi­schen 1957 und 1960.

Bei einem Tref­fen in Hanoi im Novem­ber 2006 schenk­te Abe sei­nem US-Amts­kol­le­gen Bush ein Foto aus den 1950er-Jah­ren, wie die New York Times damals berich­te­te. Dar­auf zu sehen waren deren Gross­vä­ter beim Golf­spie­len mit dem dama­li­gen US-Prä­si­den­ten Dwight D. Eisen­how­er. «Unse­re Fami­li­en­freund­schaft, von der Ver­gan­gen­heit bis in die Zukunft. Shin­zo Abe», zeich­ne­te er das Foto.

Nun hat es Shin­zo Abe mit einem US-Prä­si­den­ten ohne sol­che Fami­li­en­ban­den zu tun. Die Inter­es­sen sind jedoch fast unver­än­dert. Gera­de durch das Erstar­ken Chi­nas setzt Oba­ma wie damals Bush ganz auf Japan als wich­ti­gen Sicher­heits­part­ner. Auch Abe hat ange­kün­digt, die Bezie­hun­gen zu den USA stär­ken zu wollen.

Ehr­gei­zi­ges Inflastionsziel

Nach dem Tele­fon­ge­spräch mit US-Prä­si­dent Barack Oba­ma durf­te Abe zu sei­nem der­zei­ti­gen Haupt­sor­gen­kind, der kri­seln­den Wirt­schaft, wech­seln. In einer Unter­re­dung mit Masaa­ki Shira­ka­wa, dem Gou­ver­neur der Bank of Japan, sprach er über sei­ne ange­hen­de Wirt­schafts­po­li­tik. Shin­zo Abe hat sich ein Infla­ti­ons­ziel von 2 Pro­zent zum Ziel gesetzt.

Mit einer locke­ren Geld­po­li­tik soll zudem der Yen geschwächt und damit der Export gestärkt wer­den. Die Märk­te schei­nen dar­auf anzu­spre­chen. Zum ers­ten Mal seit über 8 Mona­ten ist der Nik­kei-225 auf über 9900 Punk­te ange­stie­gen. Dafür haben allei­ne die Ver­spre­chen des kom­men­den Pre­miers aus­ge­reicht. Ob Abe tat­säch­lich eine 15 Jah­re andau­ern­de Defla­ti­on in eine Infla­ti­on umkeh­ren kann, ist jedoch eine ande­re Frage.

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