Immer gleich grosse Kinder
Jeder Generation soll es einmal besser gehen, auch gesundheitlich. Das ist die generelle Hoffnung aller Eltern. In Japan traf dies in den letzten Jahrzehnten auch zu. Die Lebenserwartung und die Körpergrösse stiegen von Generation zu Generation an.
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1957 war ein 17-Jähriger japanischer Highschool-Schüler noch durchschnittlich 163,9 Zentimeter. 1981 war er bereits 170,1 Zentimeter. Seither hat sich aber diesbezüglich kaum etwas geändert, wie das Bildungsministerium in seiner alljährlichen Studie zur Gesundheit der japanischen Jugendlichen publiziert hat.
«Ein Limit ist erreicht»
Ein 17-Jähriger ist 2012 im Durchschnitt 170,7 Zentimeter. Auch bei den Mädchen verhält es sich nicht anders. Diese sind im Durchschnitt als 17-Jährige 158 Zentimeter gross. Seit 20 Jahren sind diese statistischen Zahlen praktisch unverändert. «Bezüglich der Körpergrösse haben die Japaner ein Limit erreicht», drückte es der Verantwortliche des Bildungsministerium an einer Pressekonferenz aus, wie FNN News berichtet.
Auch eine Ursache dafür hat es bereits eruiert: «Unser Land hat relativ wenig internationale Ehepaare. Dadurch erneuert sich die DNA kaum noch.» Japan verweigert sich seit Jahrzehnten der Immigration. Von den 128 Millionen Einwohnern sind nur 2 Millionen Ausländer. Kein anderes industrialisiertes Land hat eine tiefere Rate.
Dicke Kinder in Fukushima
Während sich die Rate der Fettleibigen in verschiedenen Alterskategorien bei Kindern landesweit stabilisiert hat oder leicht sinkt, ist in Fukushima eine gegenteilige Tendenz erkennbar. Im Vergleich zu den Statistiken von 2010, also vor der AKW-Katastrophe, sind die 5- bis 17-Jährigen aus der Präfektur Fukushima bedeutend dicker geworden. In 7 von 13 Alterskategorien sind sie gar die Schwersten im ganzen Land.
Bei den 9-Jährigen ist die Rate der Übergewichtigen in Fukushima um 4,7 Prozent auf 9,7 Prozent geschnellt. Bei den 8-Jährigen gelten inzwischen 13,5 Prozent als übergewichtig. Das sind 5,1 Prozent mehr als noch vor 2 Jahren. In Japan gilt man als fettleibig, wenn man das Durchschnittsgewicht seiner Alterskategorie um 20 Prozent übertrifft.
Kaum an der freien Luft
Der Grund für diese Tendenz in Fukushima liegt auf der Hand. Durch die erhöhte Strahlung in vielen Orten der Region lassen immer noch 55 öffentliche Grundschulen die Kinder nur für eine begrenzte Zeit im Freien aufhalten, wie die Nikkei Shimbun berichtet. Das führt dazu, dass sich die Kinder zu wenig bewegen.
Auch die Eltern in der Präfektur Fukushima lassen aus Sorge vor der Strahlung ihre Kinder weniger vor dem Haus oder auf Spielplätzen spielen. Als Gegenmassnahme wollen die öffentlichen Schulen nun die Kinder zu mehr Sportprogrammen im Innern verpflichten.
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