Die dubio­se Dienstleistung

Der Eingang eines JK-Rifure-Studios in Tokio.
Der Ein­gang eines JK-Rifure-Stu­di­os in Tokio. Foto: flickr/​fuka­pon

Von einer Frau in einer High­school-Uni­form eine Fuss­mas­sa­ge zu erhal­ten, ist in Tokio nichts Unge­wöhn­li­ches. Genau dies bie­ten die soge­nann­ten JK Rifure-Stu­di­os, die abge­kürzt für «Joshi­ko­kosei Reflexo­lo­gy» (dt. «High­school­mäd­chen Reflex­zo­nen­mas­sa­ge») stehen.

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3000 Yen (24 Euro) bezahlt der Kun­de, damit eine Frau ihm 30 Minu­ten die Füs­se mas­siert, im Pyja­ma neben ihm liegt oder ihm sonst irgend­wel­che Dienst­leis­tun­gen im Grau­be­reich der Lega­li­tät offe­riert. Selbst ein Spa­zier­gang mit dem Kun­den lieg drin. Da die JK Rifure offi­zi­ell kei­ne sexu­el­len Dienst­leis­tun­gen anbie­ten, konn­ten die Stu­di­os bis­lang von der Poli­zei unbe­hel­ligt ihrem Geschäft nachgehen.

Die Bran­che boomt. Die JK Rifure sind allei­ne im letz­ten Jahr regel­recht aus dem Boden geschos­sen. Bis zu 80 neue Stu­di­os wur­den in den Tokio­tern Ver­gnü­gungs­vier­teln Shin­juku, Shi­bu­ya und Aki­ha­ba­ra eröffnet.

Im Visier der Behörden

Das hat zur Fol­ge, dass die Stu­di­os nun ins Visier der Behör­den gera­ten sind. Bereits im letz­ten Jahr bestä­tig­te die Poli­zei Fäl­le, wonach gewis­se JK Rifure tat­säch­lich High­school-Mäd­chen unter 18 Jah­ren beschäftigten.

Die­ser Trend hat sich offen­bar der­mas­sen ver­stärkt, dass die Poli­zei von Tokio am 27. Janu­ar erst­mals eine Raz­zia in 17 Stu­di­os durch­führ­te. 115 Frau­en wur­den fest­ge­nom­men, dar­un­ter sei­en laut ANN News 76 zwi­schen 15 und 17 Jah­ren gewesen.

Ein lukra­ti­ver Nebenjob

Die Poli­zei ermit­telt nun wegen Ver­stos­ses gegen das Arbeits­ge­setz. Es lie­ge der Ver­dacht vor, dass die Frau­en «einer Arbeit an einem gefähr­li­chen oder schä­di­gen­den Ort» nach­ge­hen wür­den. Dies sei für Per­so­nen unter 18 Jah­ren unter­sagt. So lie­gen Aus­sa­gen vor, dass die Ange­stell­ten von den Kun­den klar berührt wor­den sei­en. Es gehe dar­um, Min­der­jäh­ri­ge vor einem Abrut­schen in kri­mi­nel­le Milieus zu schüt­zen, erklärt die Polizei.

Die lukra­ti­ve Ent­löh­nung scheint vie­le Schü­le­rin­nen zu die­ser Arbeit zu ver­lo­cken. Bis zu 400’000 Yen (3200 Euro) kön­ne man hier pro Monat ver­die­nen, bestä­tigt eine ehe­ma­li­ge Ange­stell­te gegen­über FNN News.

Scha­den für Maid-Cafés

Die Ver­ei­ni­gung der Maid-Cafés unter­stützt das Vor­ge­hen der Poli­zei, wie die Mai­ni­chi Shim­bun berich­tet. So wür­den die JK Rifure ihr Geschäft in Ver­ruf brin­gen. Die­se Stu­di­os sei­en kei­ne Arbeits­or­te für High­school-Mäd­chen, betont die Ver­ei­ni­gung der Maid-Cafés.

In den seit Jah­ren erfolg­rei­chen Maid-Cafés bedie­nen Dienst­mäd­chen die Gäs­te in einer vik­to­ria­ni­schen Gar­de­ro­be mit einem kräf­ti­gen Schuss Mickey-Mou­se-Kitsch, so als wären sie gera­de aus einem Man­ga oder Ani­me ent­sprun­gen (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Von Rot­licht-Eta­blis­se­ments oder der Por­no­in­dus­trie distan­ziert man sich betont. Sexu­el­le Avan­cen sind in den Maid-Cafés strengs­tens ver­bo­ten. Pri­va­te Kon­tak­te mit den Stamm­kun­den unter­sagt. Die Cafés sind betont hell, ein­fach ein­ge­rich­tet und meist rauchfrei.

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