Japans Gang­nam Style

Kyu Sakamoto in der Steve Allen Show im Jahr 1963.
Kyu Saka­mo­to in der Ste­ve Allen Show im Jahr 1963. Screen­shot: youtube/​babashouhei

Der Süd­ko­rea­ner Psy hat mit Gang­nam Style die Welt erobert. Selbst in die renom­mier­te ame­ri­ka­ni­sche Bill­board Hit­pa­ra­de erschien der Song auf Platz 1. Über 1 Mil­li­ar­de Views zählt das Musik­vi­deo inzwi­schen auf Youtube.

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Japan erleb­te ein ähn­li­ches Phä­no­men vor exakt 50 Jah­ren. Damals erober­te der japa­ni­sche Sän­ger Kyu Saka­mo­to mit Lie­bes­lied Ue o mui­te aru­ko zuerst Japan und schliess­lich die Welt. Im Wes­ten wur­de das Lied der Ein­fach­heit hal­ber zum Sukiya­ki-Song umgetauft.

Der ers­te asia­ti­sche Welthit

Das US-Labe Capi­tol Records brach­te das Lied schliess­lich auf den ame­ri­ka­ni­schen Markt, wo es zwi­schen dem 15. und 29. Juni Platz 1 der Bill­board-Charts ein­nahm. Es war das ers­te Mal über­haupt, dass ein japa­ni­sches, ja gar ein asia­ti­sches Lied in den USA die Spit­ze der Hit­pa­ra­de erklomm – und dies nicht ein­mal 20 Jah­re nach dem Zwei­ten Welt­krieg. Bis heu­te ist kei­nem japa­ni­schen Musi­ker die­ses Kunst­stück mehr gelungen.

Kyu Saka­mo­to ging mit dem Sukiya­ki-Song auf Welt­tour­nee. Der damals 21-jäh­ri­ge Japa­ner wur­de in den USA als Star gefei­ert. In der damals popu­lä­ren Ste­ve Allen Show auf NBC hat­te Saka­mo­to sei­nen gros­sen Auf­tritt. Eine Ein­la­dung in der Ed Sul­li­v­an Show auf CBS muss­te er wegen Ter­min­kol­li­sio­nen aus­schla­gen. Das tat sei­nem Erfolg kei­nen Abbruch. Über 13 Mil­li­on Mal ver­kauf­te sich der Sukiya­ki-Song.

Das wie­der­ent­deck­te Zeitdokument

Der japa­ni­sche Fern­seh­sen­der TBS mach­te aus Saka­mo­tos USA-Tour eine 25-minü­ti­ge Repor­ta­ge, die noch 1963 aus­ge­strahlt wur­de. Kyu-chan Ame­ri­ka de utau (dt. «Kyu singt in Ame­ri­ka») hiess der Bei­trag, der Saka­mo­tos Über­ra­schungs­er­folg in den USA noch­mals unter­strich. Danach ver­schwand das wert­vol­le Film­ma­te­ri­al schein­bar spurlos.

Die Grup­pe Sukiya­ki 50 Pro­ject, die im Andenken an den 50 Jah­re alten Hit ins Leben geru­fen wur­de, hat sich auf die Suche nach dem ver­schol­le­nen Mate­ri­al gemacht. In einem Archiv von TBS in der Stadt Yoko­ha­ma wur­de sie offen­bar fün­dig, wie die Nik­kei Shim­bun berich­tet. Das his­to­ri­sche Zeit­do­ku­ment soll gemäss der Grup­pe der Öffent­lich­keit zugäng­lich gemacht werden.

Der plötz­li­che Tod

Den Erfolg des Sukiya­ki-Songs konn­te Kyu Saka­mo­to in den Jah­ren danach nicht mehr wie­der­ho­len. Am 12. August 1985, im Alter von nur 43 Jah­ren, wur­de sein Leben abrupt been­det. Saka­mo­to sass im JAL-Flug 123, das auf dem Weg von Tokio nach Osa­ka am Berg Taka­ma­ga­ha­ra zer­schell­te. Saka­mo­to ver­un­glück­te mit 519 wei­te­ren Pas­sa­gie­ren. Nur 4 Men­schen über­leb­ten. Es ist bis heu­te das Unglück mit den meis­ten Todes­op­fern in der Geschich­te der Zivil­luft­fahrt geblieben.

Kyu Saka­mo­to wur­de in Tokio begra­ben. Der plötz­li­che Tod mach­te den Musi­ker end­gül­tig zur Legen­de. Saka­mo­tos Hit wur­de unzäh­li­ge Male geco­vert und in Fern­seh­wer­bun­gen ein­ge­setzt. Es gibt wohl kei­nen kein Abend in Japan, in dem sein Sukiya­ki-Song nicht im Karao­ke gesun­gen wird.

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