Täto­wiert in die Armee

Auch in Taiwan modisch: Tattoos.
Auch in Tai­wan modisch: Tat­toos. Foto: flickr/​Spi­ro­sK photography

Tai­wans Mili­tär­po­li­zei erlaubt seit kur­zem Täto­wie­run­gen, zwar mit Ein­schrän­kun­gen, aber immer­hin. Denn tra­di­tio­nell wer­den Täto­wie­run­gen in der tai­wa­ni­schen Gesell­schaft mit dem orga­ni­sier­ten Ver­bre­chen asso­zi­iert. Mit der Locke­rung erhofft sich die Armee, die sich vom Miliz­sys­tem zu einer Berufs­ar­mee ver­än­dert, auch in Zukunft genü­gend Sol­da­ten rekru­tie­ren zu können.

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Seit dem neu­en Jahr erlaubt Tai­wans Mili­tär­po­li­zei ihren Rekru­ten Täto­wie­run­gen zu tra­gen, berich­tet die Nach­rich­ten­agen­tur CNA. Die Tat­toos dür­fen einen Durch­mes­ser von maxi­mal drei Zen­ti­me­tern haben, und dür­fen nicht an gut sicht­ba­ren Kör­per­stel­len wie etwa dem Gesicht getra­gen wer­den. Aus­ser­dem dür­fen die Täto­wie­run­gen nicht dis­kri­mi­nie­rend oder belei­di­gend sein.

Tra­di­tio­nell wer­den in Tai­wan wie in Japan (Asi­en­spie­gel berich­te­te) Täto­wie­run­gen mit einer Zuge­hö­rig­keit zu einer Mafia-Gang asso­zi­iert. Der Abge­ord­ne­te der Regie­rungs­par­tei KMT, Lu Hsueh-chang, der selbst in der Mili­tär­po­li­zei gedient hat­te, sag­te gegen­über der Tai­pei Times, er begrüs­se die Ent­schei­dung des Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­ums. Die meis­ten Jugend­li­chen sei­en heut­zu­ta­ge an Tat­toos inter­es­siert, sei es aus Mode­be­wusst­sein oder ein­fach aus Neugier.

Armee will attrak­ti­ver werden

Es ist eine wei­te­re Locke­rung in der tai­wa­ni­schen Armee, die sich für poten­ti­el­le Sol­da­ten attrak­ti­ver gestal­ten will. Auch Ein­schrän­kun­gen zu Alter und Grös­se wur­den unlängst ange­passt. So dür­fen Rekru­ten sich bis 28 Jah­re noch bei der Armee bewer­ben und dür­fen zwi­schen 1,52 Meter und 2 Meter gross sein. Aus­ser­dem kön­nen sich Inter­es­sier­te das gan­ze Jahr über bei der Armee mel­den, so die Tages­zei­tung Chi­na Times.

Das Minis­te­ri­um kämpft der­zeit mit zu wenig Anmel­dun­gen, von denen sich wie­der­um zu vie­le für eine Stel­le aus­ser­halb der Front­ein­hei­ten bewer­ben. Im ver­gan­ge­nen Jahr rekru­tier­te die Armee knapp 1500 neue frei­wil­li­ge Sol­da­ten für Front­ein­hei­ten und erreich­te damit nicht ein­mal die Hälf­te der geplan­ten Anzahl Rekruten.

Berufs­ar­mee für moder­ne Kriegs­füh­rung bes­ser geeignet

Die Ände­run­gen kom­men nicht von Unge­fähr: Denn seit die­sem Jahr beginnt der Über­gang von Tai­wans Streit­kräf­ten in eine Berufs­ar­mee. So müs­sen seit Janu­ar tai­wa­ni­sche Män­ner mit Jahr­gang 1994 und jün­ger, anstatt wie bis­her für ein Jahr zur Armee, nur noch eine vier­mo­na­ti­ge Grund­aus­bil­dung absolvieren.

Bis Ende 2014 hofft das Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um den Über­gang zu einer Frei­wil­li­gen­ar­mee abge­schlos­sen zu haben. Bis 2015 soll Tai­wans Armee noch aus 215’000 Sol­da­ten bestehen, 60’000 weni­ger als heu­te, so die Tai­pei Times.

Mit einer schlag­kräf­ti­ge­ren pro­fes­sio­nel­len Armee will sich Tai­wan für die Zukunft wapp­nen. Die­se Refor­men sei­en über­fäl­lig so der KMT-Abge­ord­ne­te Lin Yu-fang der par­la­men­ta­ri­schen Kom­mis­si­on für natio­na­le Ver­tei­di­gung und der Mili­tär- und Stra­te­gie­ex­per­te Alex­an­der Huang sag­te gegen­über der Tai­pei Times, Tai­wan kön­ne sich so bes­ser an Ver­än­de­run­gen der moder­nen Kriegs­füh­rung anpassen.

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