Der Ladenchef als Dieb
Die Chefin eines 7-Eleven-Geschäftes in Taipeh wollte nicht glauben, dass ein ihr bekannter Filialleiter sie ausgeraubt haben soll. Zusammen mit vier Komplizen soll Yang Cheng-wen Anfang Februar 600’000 Taiwan Dollar erbeutet haben – umgerechnet rund 15’000 Euro, berichtet die China Times.
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Yang Cheng-wen verabredete sich mit der Filialleiterin mit Nachnamen Kong, dabei entriss einer der Räuber ihr die Tageseinnahmen, die sie zur Bank bringen wollte. Er werde sie verfolgen, soll Yang seiner Kollegin noch zugerufen haben, und bestieg darauf sein Motorrad, schreibt die Boulevardzeitung Apple Daily.
Ab in die Hostessen-Bar
Im ersten Stock seines eigenen 7-Eleven-Geschäftes trafen sich die Komplizen, wo sie die Beute aufteilten. Noch am selben Abend sollen sie in einer Hostessen-Bar ihren geglückten Raub gefeiert haben – dafür gaben sie 58’000 Taiwan Dollar (rund 1500 Euro) aus, so die englischsprachige Taipei Times.
Gemäss der Polizei soll Yang schon öfters Nachtklubs und Hostessen-Bars aufgesucht und sich dadurch verschuldet haben. Offenbar wollte Yang ursprünglich seinen eigenen 7-Eleven-Laden ausrauben, und darauf die Versicherungssumme kassieren. Zwei seiner Komplizen waren jedoch gegen diesen Plan, und so sollen sie sich ein 7-Eleven-Geschäft in der Nähe ausgesucht haben.
Die Polizei kam Yang schlussendlich auf die Schliche, als sie Videoaufnahmen von Überwachungskameras im 7-Eleven und der Umgebung auswertete. Dabei sahen die Polizisten, dass sich Yang mit den Räubern kurz vor dem Überfall in einer Nebengasse getroffen hatte.
Teil des taiwanischen Alltags
Die äusserst erfolgreiche 7-Eleven-Läden werden in Taiwan vom Konzern Uni-President betrieben, der unter anderem auch für die Starbucks-Kaffeehäuser auf der Insel zuständig ist. Über vier Fünftel der 24-Stunden Minimärkte funktionieren nach dem Franchising-System, in dem die Filialleiter auf eigene Rechnung arbeiten.
Seit vor über 30 Jahren die ersten 7-Eleven-Geschäfte in Taiwan ihre Tore öffneten, haben sich die modernen Tante-Emma Läden über die ganze Insel verbreitet. Über 4800 Geschäfte kommen inzwischen auf die 23 Millionen Taiwaner, auf einer Fläche die etwas kleiner ist als jene der Schweiz.
Vom Getränke bis zur Wäsche
Die 7-Eleven sind aus der Alltagskultur nicht mehr wegzudenken: sie bieten neben Zeitschriften und Nahrungsmitteln auch eine Reihe von Dienstleistungen an. So können Kunden bei 7-Eleven auch ihre Rechnungen bezahlen, Briefe verschicken, bestellte Bücher abholen, Konzert- und Eisenbahnkarten kaufen und sogar ihre dreckige Wäsche abgeben.
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