Sushi für die Gepäckausgabe
Alles begann 2007 im Inlandflughafen von Oita auf der Südinsel Kyushu, als ein findiger Restaurantbesitzer die Betreiber auf die Idee aufmerksam machte, das Gepäck-Rollband im Ankunftsbereich als Werbefläche zu nutzen. Es dauert nicht lange bis der Flughafen für 200’000 Yen (1660 Euro) ein Sushi-Modell von 30 Zentimeter Höhe, 75 Zentimeter Durchmesser und 25 Kilogramm Gewicht fertigen liess.
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Einmal aufs Rollband gelegt, wurde das Sushi-Imitat zum Blickfang für die Passagiere, die auf ihr Gepäck warteten. Bald waren die Riesensushi auch auf Youtube zu sehen. Aus dem provisorischen Werbegag wurde ein feste Institution mit einer Variation von Sushi-Spezialitäten aus der Region.
Seither sind der Kreativität auf Japans Inlandsflughäfen keine Grenzen mehr gesetzt. Die lokalen Tourismusbüros haben die Gepäckausgabe kurzerhand zu ihrer Werbefläche umfunktioniert, um ihre lokalen Spezialitäten anzupreisen, wie die Asahi Shimbun berichtet.
Von Udon bis Manga
Im Flughafen der Stadt Toyama ist gleich ein ganzes Nigiri-Sushi-Menü im Grossformat zu sehen. Bei der Gepäckausgabe des Inlandflughafen Takamatsu in der Präfektur Kagawa sind die berühmten Udon-Nudelsuppen der Region der Blickfang für die ankommenden Passagiere.
Derweil darf der Gast im Flughafen Miyazaki das berühmte Miyazaki-Beef oder die Kumquat-Frucht in Übergrösse bewundern. Es muss jedoch nicht immer Essen sein. Im Flughafen Yonago in der Präfektur Tottori setzen die Tourismusverantwortlichen auf ihr Manga-Idol Medama Oyaji.
Japans Essensimitate
In japanischen Restaurants gehört es übrigens zum Standard, dass man vor dem Eingang das angebotene Menu jeweils in Form von äusserst realistisch aussehenden Plastikmodellen den Gästen präsentiert.
Die Tradition dieser Plastikmodelle wurde 1932 von Takizo Iwasaki in Osaka gegründet. Bis heute hat sich daraus eine grosse Industrie entwickelt, die sich ausschliesslich auf die Produktion von Essensimitaten konzentriert. 2007 war der Markt für Plastikessen rund 92 Millionen Dollar schwer (Asienspiegel berichtete).
Im ganzen Land gibt es rund 200 Hersteller. Die Plastikmodelle für Restaurants sind aber nicht mehr die alleinige Einnahmequelle. Um neue Kunden zu gewinnen, stellen viele Produzenten Souvenirs und Accessoires her. Und nun sind auch noch die Flughäfen als gute Kunden hinzugekommen.
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