Ausländerinnen zweiter Klasse
Ausländische Hausangestellte sollen sich in Hongkong nicht langfristig niederlassen dürfen. Zu diesem Schluss kommt das höchste Gericht der chinesischen Sonderverwaltungszone. Den Hausangestellten werde schon von Anfang an klargemacht, so die Urteilsbegründung, dass der Aufenthalt mit dem Ende des Arbeitsvertrages ebenfalls auslaufe. Ein späteres Recht auf eine Niederlassung oder der Nachzug der Angehörigen sei dabei nicht vorgesehen.
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Die Botschaft des Gerichtes sei äusserst unfair und diskriminierend, sagt der Generalsekretär von United Filipinos in Hongkong, Emanual Villanueava gemäss dem Manila Channel.
Ausländer, die während sieben Jahren am Stück in Hongkong leben, dürfen sich für eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung bewerben. Diese Bestimmung gilt jedoch nicht für die ausländischen Hausangestellten, von denen die meisten aus den Philippinen und Indonesien stammen.
Erfolglose Klage
Mit Hilfe eines Anwaltes haben zwei philippinische Haushaltsangestellte 2011 Klage eingereicht, weil sie dem Grundgesetz der Sonderverwaltungszone widerspreche, so BBC Chinese.
Die Hausangestellten sollten die selben Rechte wie andere Berufsgruppen haben, so das Argument des Anwalts. Ein Gericht entschied noch im selben Jahr zugunsten der Kläger, worauf die Stadtregierung die Klage weiterzog. Das höchste Gericht urteilte nun im Sinne der Regierung.
Hongkonger befürchten Familiennachzug
Die Hongkonger sind geteilter Meinung, was die Aufenthaltsrechte der Haushaltsangestellten angeht. Während die eine Seite der Meinung ist, es handle sich hier um ethnische Diskriminierung, befürchten andere, dass mit dem Wegfallen des Gesetzes, unzählige Maids zusammen mit Familienangehörigen nach Hongkong strömen würden, so BBC Chinese weiter.
Ein Leben ohne die Hausangestellten ist für viele Hongkonger dagegen auch nicht mehr vorstellbar. Die Maids, die bei ihrem Arbeitgeber untergebracht sind, kochen, putzen und passen auf die Kinder der Familie auf, so Reuters.
Rund 300’000 Haushaltsangestellte sind in Hongkong angestellt, über ein Drittel seit mindestens sieben Jahren, rechnet BBC Chinese vor. Deren Hoffnungen in der Stadt ein neues Zuhause zu finden, sind mit dem Gerichtsurteil erstmal zunichte gemacht worden.
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