Die Lebensmittel-Verschwender
Fast 100 Kilogramm würde jeder Taiwaner durchschnittlich pro Kopf an Nahrungsmitteln verschwenden, rund 20 Prozent mehr als seine Nachbarn in China, Japan und Südkorea. Mit einer Umfrage über die Essgewohnheiten seiner Mitbürger, löste das Magazin Commonwealth in Taiwan ein grosses Medienecho aus.
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Etwas mehr als ein Drittel der befragten Taiwaner isst mindestens drei Tage in der Woche auswärts, davon lässt sich ebenfalls rund ein Drittel Essensreste nie einpacken, zitiert etwa die chinesischsprachige Liberty Times das Magazin. Doch auch jene die selbst kochen und zuhause essen kommen bei der Umfrage schlecht weg. 80 Prozent sagten, sie würden mehr Nahrungsmittel einkaufen, als sie konsumieren könnten.
Während es in China lange zum guten Ton gehörte, ein Teil des Essens liegen zu lassen (Asienspiegel berichtete), geht es in Taiwan offenbar um Bequemlichkeit. Jeder vierte Taiwaner wirft übriggebliebene Nahrungsmittel weg, hauptsächlich weil die Lebensmittel günstig seien, und es zu mühsam sei, die Essensreste wieder einzupacken und aufzubewahren, so der TV-Sender ETToday.
70 Wolkenkratzer Essensreste pro Tag
Im Tag füllen die Taiwaner rund 40’000 Abfalleimer mit Essensresten, aufeinander getürmt wären diese siebzig Mal so hoch wie der 101-Wolkenkratzer – das Wahrzeichen der Hauptstadt Taipeh. Die acht Millionen Haushalte Taiwans verschwendeten damit auch bares Geld. 240 Milliarden Taiwan Dollar – umgerechnet rund 6 Milliarden Euro würden jährlich verschwendet.
Auf der anderen Seite der Taiwanstrasse findet derzeit dagegen ein Umdenken statt. Die neue Regierung will den überbordenden Trink- und Essgelagen vor allem auf Staatskosten Einhalt gebieten (Asienspiegel berichtete). Die «Iss den Teller leer!»-Kampagne soll zur Besänftigung des Volkszorns dienen. Damit soll demonstriert werden, dass die Regierung etwas gegen Machtexzesse innerhalb der wirtschaftlich-politischen Elite unternimmt.
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