Tat­ort Mona Lisa

Ein Eldorado für Taschendiebe.
Ein Eldo­ra­do für Taschen­die­be. Foto: flickr/​Matt Biddulph

Die «Stadt der Blu­men» nen­nen die Japa­ner Paris. Ent­spre­chend ein­wand­frei ist das Image der fran­zö­si­schen Haupt­stadt. Paris ist in den Köp­fen vie­ler Japa­ner das wahr gewor­de­ne Para­dies der Roman­tik und der Kunst.

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Seit aber selbst in der Tou­ris­ten­hoch­burg Lou­vre Taschen­die­be in gros­ser Anzahl am Werk sind, hat der char­man­te Ruf von Paris in Japan einen argen Krat­zer erhal­ten. Auf sei­ner Web­site warnt Japans Aus­sen­mi­nis­te­ri­um aus­drück­lich davor, beim Besuch von Leo­nar­do Da Vin­cis Mona Lisa beson­de­re Vor­sicht wal­ten zu lassen.

Ange­stell­te im Streik

Seit Wochen sind im meist besuch­ten Muse­um Frank­reichs min­der­jäh­ri­ge Taschen­die­be unter­wegs. Der Miss­stand ist unter­des­sen so gross, dass 100 Ange­stell­te des Lou­vres am 10. April aus Pro­test gegen die unkon­trol­lier­ba­re Situa­ti­on in den Aus­stand traten.

Sie bekla­gen sich, dass die zuneh­mend aggres­siv han­deln­den min­der­jäh­ri­gen Die­be zu einer unzu­mut­ba­ren Belas­tung gewor­den sei­en. Wegen ihres Alters haben sie frei­en Ein­tritt ins Muse­um. Nach der Ver­haf­tung wer­den sie gewöhn­li­cher­wei­se sofort wie­der auf frei­en Fuss gesetzt.

Japa­ner als Ziel

Die Stadt reagier­te, indem sie die Zahl der Poli­zis­ten im und rund um das Muse­um mas­siv erhöh­te. Nun ist das Muse­um wie­der geöff­net, das Pro­blem jedoch nur teil­wei­se beho­ben. Mit­ten­drin sind die japa­ni­schen Tou­ris­ten, die wegen ihres oft unvor­sich­ti­gen Ver­hal­tens belieb­te Opfer der Taschen­die­be sind.

«Die Fäl­le von Taschen­dieb­stäh­len in fran­zö­si­schen Muse­en, bei den Japa­ner beraubt wer­den, hat in der letz­ten Zeit stark zuge­nom­men», heisst es auf der Web­site des japa­ni­schen Aus­sen­mi­nis­te­ri­ums. Es rät zur beson­de­ren Vor­sicht beim Muse­ums­rund­gang und nennt dabei gleich eine Rei­he von belieb­ten Meis­ter­wer­ken im Lou­vre wie die Mona Lisa oder die Venus von Milo, wo die Taschen­die­be beson­ders eif­rig agieren.

Jeden Tag 2 Diebstähle

Japa­ni­sche Tou­ris­ten gel­ten in Euro­pa als beson­ders ein­fa­che Zie­le für Taschen­die­be. Die japa­ni­sche Bot­schaft in Frank­reich ver­zeich­ne­te allei­ne im Jahr 2011 gan­ze 709 Dieb­stäh­le an Japa­nern. Damit wer­den jeden Tag in Frank­reich min­des­tens zwei japa­ni­sche Tou­ris­ten überfallen.

Besorgt über die­sen Zustand hat das Aus­sen­mi­nis­te­ri­um gleich eine detail­lier­te Sei­te über War­nun­gen und Sicher­heits­mass­nah­men hin­sicht­lich einer Frank­reich-Rei­se publiziert.

Der Römer Abzocker-Fall

Schon ein­mal sorg­te ein euro­päi­sches Tou­ris­mus­land für nega­ti­ve Schlag­zei­len. Damals wur­de einem japa­ni­sches Ehe­paar in einem renom­mier­ten Römer Restau­rant eine über­ris­se­ne Rech­nung von 695 Euro vor­ge­legt. Der Fall wur­de zu einem Skan­dal, der über Wochen hin­weg von den japa­ni­schen Medi­en bear­bei­tet wurde.

Am Ende muss­te die dama­li­ge ita­lie­ni­sche Tou­ris­mus­mi­nis­te­rin Miche­la Vit­to­ria Bram­bil­la sich in einem offe­nen Brief bei den Japa­ner für den Vor­fall ent­schul­di­gen (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

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