Vom Billigladen zur globalen Marke
Mit der Expansion ins Ausland sucht Japans Kleiderkette Uniqlo seit ein paar Jahren auch die geeigneten globalen Werbeträger für ihre Marke. Mit dem Golf-Profi Adam Scott hatte das Unternehmen offensichtlich das perfekte Timing. Der Australier gewann am vergangenen Sonntag erstmals das US-Master-Turnier in Augusta, zu Vergleichen mit einem Grandslam-Turnier im Tennis.
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Es war der bislang grösste Sieg für die 32-jährige Nummer 7 der Welt – und Uniqlo war mittendrin als Scott das «Green Jacket» verliehen wurde. Unübersehbar war das Logo auf dessen Hemd zu sehen. Nur 6 Tage zuvor hatte Uniqlo den Australier auf seiner Website als seinen offiziellen Botschafter vorgestellt.
Ein Millionenvertrag
Scott gilt laut der Australian Financial Review als äusserst wählerisch, wenn es um seine Vermarktung geht. Mit seinen bisherigen 30 Millionen Dollar Karriere-Preisgeld kann er sich diese Einstellung auch leisten.
Scott hat in seiner jungen Karriere stets auf wenige, exklusive Sponsoren gesetzt. Auch bezüglich der Vertragsdetails mit Uniqlo ist nichts offiziell bekannt. Für den mehrjährigen Vertrag wird das japanische Unternehmen zweifellos mehrere Millionen Dollar investieren. Bei Tennisstar Novak Djokovic, dem anderen grossen Werbeträger von Uniqlo, liegt die Prämie bei geschätzten 5 Millionen US-Dollar pro Jahr (Asienspiegel berichtete).
Einstieg in den australischen Markt
Die Investition in Scott könnte sich schon bald auszahlen. Denn Uniqlo plant für Australien den grossen Markteinstieg. Bereits 2014 soll in Melbourne der erste grosse Flagship-Store eröffnet werden. Adam Scott ist dafür der perfekte Werbeträger.
Für die japanische Kleidermarke ist der Deal mit dem Profi-Golfer ein weiterer Schritt, sich vom einstigen Billigimage in Japan endgültig zu lösen und sich als trendige Marke weltweit zu etablieren. Werbeträger wie Novak Djokovic, Adam Scott und Kei Nishikori sollen dem Unternehmen ein globales, erfolgreiches Gesicht geben.
Viertgrösstes Modehaus
Konzernbesitzer Tadashi Yanai treibt seit über einem Jahrzehnt die Expansion von Uniqlo voran. In Japan ist Uniqlo mit rund 1000 Ablegern in allen Ecken des Landes präsent (Asienspiegel berichtete). Dieser Markt ist für die Kleiderkette schon lange gesättigt. Der Schritt ins Ausland war die logische Folge.
Heute führt das 1984 gegründete Unternehmen in Metropolen wie Tokio, Beijing, Shanghai, Hongkong, New York, Moskau, Seoul, London und Paris vertreten. Alleine in China sollen bis 2020 über 1000 neue Läden eröffnet werden (Asienspiegel berichtete). Das Mutterhaus Fast Retailing ist mit einem Umsatz von 820 Milliarden Yen (6,4 Milliarden Euro) inzwischen das viertgrösste Modehaus der Welt.
Das Geschäftsprinzip von Uniqlo ist konsequent und einfach: Die Ware wird in Billigländern wie China oder Vietnam hergestellt und danach in den eigenen Uniqlo-Läden kostengünstig verkauft. Tadashi Yanai hat diese unternehmerische Erfolgsgeschichte des Fastfashion-Prinzips zum reichsten Mann im Land von Grosskonzernen wie Toyota, Sony oder Mitsubishi gemacht (Asienspiegel berichtete).
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