Der Sky-Tree-Effekt
Der Tokyo Sky Tree bricht nur ein Jahr nach seiner Eröffnung, am 22. Mai 2012, alle Rekorde. Bereits vor zwei Tagen zählte der mit 634 Metern höchste Fernsehturm der Welt den 6,34-millionsten Besucher, der auf der obersten Plattform mediengerecht gefeiert wurde.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Damit wurden bei Betreiber Tobu Railway alle Erwartungen übertroffen. Auf 5 Millionen Gäste schätzte man den Andrang im ersten Jahr (Asienspiegel berichtete). Dabei ist für den Besuch des neuen Wahrzeichens der japanischen Hauptstadt viel Geduld und Zahlungsbereitschaft gefragt.
Der Reiz der Höhe
Um auf die höchste Aussichtsplattform auf 450 Meter zu kommen, muss ein Erwachsener 3000 Yen (23 Euro) hinblättern. Für die auf 350 Meter gelegene Plattform sind es 2000 Yen (15 Euro). In der Hauptsaison zwischen Mai und Juli müssen die Tickets gar im voraus reserviert werden. Eine Aussicht vom Tokyo Tower, dem Vorgänger des Sky Tree, ist mit einem Preis von 1420 Yen (10,75 Euro) vergleichsweise billig.
Die Wartezeit kann derweil mehrere Stunden betragen. Doch das scheint niemanden zu stören. Dem Reiz, Tokio von ganz oben überblicken zu können, scheint sich niemand entziehen zu können.
Das Touristenmagnet am Fusse des Sky Tree
Von diesem neuen Boom im über Jahrzehnte vernachlässigten Stadtteil Oshiage im Bezirk Sumida (Asienspiegel berichtete) profitiert insbesondere der Bahnhof und der neu errichtete Komplex am Fusse des Sky Trees. In der sogenannten Tokyo Solamachi, der Himmelsstadt, stehen über 300 Geschäfte, ein Aquarium und eine Privatschule.
Bereits am 14. Mai zählte die Solamachi über 50 Millionen Besucher, wie die Yomiuri Shimbun berichtet. Das sind fast doppelt so viele Gäste wie Betreiber Tobu Railway vor über einem Jahr noch prognostizierte. Selbst andere berühmte Tokioter Touristenmagnete wie das Disneyland mit 27,5 Millionen Besucher oder Roppongi Hills mit 41 Millionen Besuchern jährlich haben in diesem Vergleich das Nachsehen.
Ein nationaler Wirtschaftsfaktor
Der Besucherandrang hat zur Folge, dass der Gewinn von Tobu Railway im letzten Fiskaljahr um 15 Milliarden auf 52,5 Milliarden Yen (397 Millionen Euro) gestiegen ist, wie Sankei Biz berichtet. Inzwischen sprechen die Experten vom «Sky-Tree-Effekt», der alleine für rund 15,3 Milliarden Yen (115 Millionen Euro) des Gewinns beim Bahnunternehmen verantwortlich ist. Der japanische Reiseanbieter JTB spricht ebenfalls vom Skytree als bedeutendem Tourismusmagnet für die Branche.
Der Bezirk Sumida rechnete vor einem Jahr, dass der neue Fernsehturm der japanischen Wirtschaft einen zusätzlichen Umsatz von 174,6 Milliarden Yen (1,3 Milliarden Euro) bescheren würde. Heute kann man davon ausgehen, dass diese Zahl weitaus höher liegt.
Update, 31. Mai 2013
Der Sky Tree nun offiziell auch als Fernsehturm für sechs TV-Stationen in Betrieb, wie die Sankei Shimbun berichtet. Seit Dezember letzten Jahres liefen die Tests. Der alte Tokyo Tower dient als Ersatz-Fernsehturm in Notfällen.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Februar 2024 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken