Tai­wans leben­di­ge Märkte

Man mag es frisch: Hühner auf einem traditionellem Markt in Taiwan.
Man mag es frisch: Hüh­ner auf einem tra­di­tio­nel­lem Markt in Tai­wan. Screen­shot: Era News

Ab Mit­te Mai dür­fen auf den tra­di­tio­nel­len tai­wa­ni­schen Märk­ten kei­ne leben­den Vögel mehr geschlach­tet wer­den. Wegen der Vogel­grip­pe tritt die neue Bestim­mung frü­her als ursprüng­lich geplant in Kraft (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Markt­händ­ler die seit dem 3. Mai bereits frei­wil­lig Hüh­ner aus einem Schlacht­hof anbie­ten, erhal­ten von den Behör­den finan­zi­el­le Unter­stüt­zung, so die tai­wa­ni­sche Nach­rich­ten­agen­tur CNA. Bis und mit dem 16. Mai gibt es pro Vogel 15 Tai­wan Dol­lar – umge­rech­net 0,40 Euro.

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920 Geflü­gel­händ­ler und 79 Schlacht­hö­fe in Tai­wan sol­len von den finan­zi­el­len Anrei­zen pro­fi­tie­ren. Die Schlacht­hö­fe erhal­ten pro zusätz­lich ver­kauf­ten Vogel 2 Tai­wan Dol­lar – umge­rech­net 0,05 Euro – und die Gross­händ­ler 8 Tai­wan Dol­lar – 0,20 Euro. Es bleibt jedoch nicht bei den Beloh­nun­gen: Wer sich ab 17. Mai beim Schlach­ten von leben­den Hüh­ner auf einem Markt erwi­schen lässt, muss mit einer Bus­se von umge­rech­net zwi­schen 500 und 2500 Euro rech­nen – Wie­der­ho­lungs­tä­tern droht sogar bis zu einem Jahr Gefängnis.

Händ­ler sau­er, Kun­den verunsichert

Vie­le Ver­brau­cher sind es gewohnt, die Hüh­ner auf dem Markt selbst zu kau­fen und sind mit der neu­en Rege­lung unzu­frie­den. Auch vie­le tra­di­tio­nel­le Geflü­gel­händ­ler wol­len sich mit der Bestim­mung nicht anfreun­den. Regel­mäs­sig wür­den ihre Kun­den von Vogel­grip­pe­mel­dun­gen auf­ge­schreckt, so eine Grup­pe Markt­händ­ler aus dem süd­tai­wa­ni­schen Kaoh­si­ung gegen­über der Tages­zei­tung Liber­ty Times. Dabei sei in den ver­gan­ge­nen Jah­ren bis jetzt noch kei­ne ihrer Kun­den an Hüh­ner­fleisch gestorben.

Ein ande­rer Händ­ler aus dem mit­tel­tai­wa­ni­schen Chang­hua klag­te gegen­über der Zei­tung, dass mit dem Ver­bot die Kos­ten stei­gen wür­den und man die­se dann wahr­schein­lich auf die Kun­den abwäl­zen wer­de. Aus­ser­dem wür­den vie­le Kun­den nach fri­schem Geflü­gel ver­lan­gen. Gefro­re­nes Fleisch aus den Schlacht­hö­fen sei nicht das­sel­be wie auf dem Markt geschlach­te­tes, zitiert die Liber­ty Times Markt­be­su­cher aus Taipeh.

Die Angst der Verbraucher

Aus­ser­dem befürch­te­ten eini­ge Ver­brau­cher, dass auch Fleisch von kran­ken Tie­ren ver­kauft wür­de, da die Kun­den – anders als auf dem Markt – die indus­tri­ell geschlach­te­ten Hüh­ner nicht selbst zu Gesicht bekä­men. Die Tai­wa­ner essen gemäss dem Land­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um pro Tag rund 300’000 Hüh­ner, davon wer­den 10 Pro­zent – also rund 30’000 Vögel – auf tra­di­tio­nel­len Märk­ten geschlach­tet, so die CNA.

Bis jetzt sind wegen des Vogel­grip­pe­vi­rus H7N9 in Chi­na 27 Men­schen ums Leben gekom­men. Dem ers­ten und bis­her ein­zi­gen bekann­ten H7N9-Pati­en­ten (Asi­en­spie­gel berich­te­te) in Tai­wan geht es dage­gen wie­der etwas bes­ser, so CNA. Der 53-jäh­ri­ge Geschäfts­mann sei nicht mehr auf die ECMO-Behand­lung ange­wie­sen, in der eine Maschi­ne die Funk­ti­on sei­ner Lun­gen übernahm.

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