«Ich bin gegen die Atomenergie»

Japans First Lady Akie Abe. Foto: wiki­me­dia / White House

Pre­mier­mi­nis­ter Shin­zo Abe macht kein Geheim­nis dar­aus, dass er trotz des ver­hee­ren­den AKW-Unfalls ins Fuku­shi­ma wei­ter­hin an der Atom­ener­gie fest­hal­ten will und deren Export in Län­der wie die Tür­kei (Asi­en­spie­gel berich­te­te) oder Viet­nam (Asi­en­spie­gel berich­te­te) als wich­ti­gen Pfei­ler für das japa­ni­sche Wirt­schafts­wachs­tum betrach­tet. Nun erhält er aber von uner­war­te­ter Sei­te Widerstand.

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Die First Lady per­sön­lich, Akie Abe, hält offen­bar nichts von den nuklea­ren Träu­men ihres Man­nes. «Ich bin gegen die Atom­ener­gie. Mein Herz schmerzt hier zutiefst», zitiert die Asahi Shim­bun die 51-Jäh­ri­ge bezüg­lich ihrer Hal­tung zur AKW-Export­stra­te­gie der Regie­rung. Die Äus­se­rung mach­te die First Lady wäh­rend einer Rede, die von der Non­pro­fit-Orga­ni­sa­ti­on Furu­sa­toTV auf Video fest­ge­hal­ten wurde.

Die Oppo­si­ti­on in der Familie

Die Atom­ener­gie sei zwar wich­tig für Japan, doch wür­de sie es vor­zie­hen, wenn ihr Land sau­be­re Ener­gi­en ins Aus­land ver­kau­fen wür­de. Die Wort­mel­dung über­rascht inso­fern, dass sich in Japan eine First Lady nur sel­ten zur Regie­rungs­po­li­tik des Man­nes äussert.

Akie Abe scheint damit kei­ne Pro­ble­me zu haben. «Ich bin die Oppo­si­ti­ons­par­tei in der Fami­lie», meint sie dazu. Es sei wich­tig, dass sie manch­mal dage­gen hal­te. Denn vie­le Per­so­nen, die einem Pre­mier­mi­nis­ter nahe ste­hen wür­den, hät­ten Mühe, ihm etwas zu sagen, das er nicht hören möchte.

Kei­ne unbe­kann­te Persönlichkeit

Akie Abe, seit 1987 mit Shin­zo Abe ver­hei­ra­tet, ist alles ande­re als öffent­lich­keits­scheu. In Yama­gu­chi, der Hei­mat­prä­fek­tur ihres Man­nes, mach­te sie sich in den 1990er-Jah­ren einen Namen als loka­le Radio-Mode­ra­to­rin. Seit­her nen­nen sie die Medi­en und ihren Fans «Akky».

Vor der Hei­rat arbei­te­te die Toch­ter eines ehe­ma­li­gen Prä­si­den­ten des japa­ni­schen Süss­wa­ren­her­stel­lers Mori­na­ga für die gros­se japa­ni­sche Wer­be­agen­tur Dentsu. Nach­dem ihr Mann im Juli 2007 abrupt sein Amt als Pre­mier­mi­nis­ter aus gesund­heit­li­chen Grün­den nie­der­le­gen muss­te, eröff­ne­te sie in Tokio ein Restau­rant, das Lebens­mit­tel aus der Prä­fek­tur Yama­gu­chi anbietet.

Für eine Kursänderung

Aus ihrer Anti-AKW-Hal­tung hat Akie Abe nie ein Geheim­nis gemacht. Schon frü­her hat sie die Mei­nung ver­tre­ten, dass Japan sei­ne Abhän­gig­keit von der Atom­ener­gie redu­zie­ren soll­te. «Nach der ato­ma­ren Kri­se in Fuku­shi­ma sag­te ich mir: wenn der Mensch die Nukle­ar­ener­gie nicht kon­trol­lie­ren kann und es alter­na­ti­ve Ener­gie­quel­len gibt, so ist es bes­ser, den Kurs zu ändern», sag­te Akie Abe in einem frü­he­ren Inter­view mit der Asahi Shim­bun.

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