Suizidversuch des Ex-Präsidenten
Sonntagnacht soll Taiwans ehemaliger Präsident Chen Shui-bian in einem Gefängnis in Taichung mit Hilfe eines Handtuchs versucht haben, sich zu erhängen, berichtet die Liberty Times und beruft sich auf eine Mitteilung des Justizministeriums.
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Gemäss des Ministeriums konnte ein Wärter den Präsidenten frühzeitig stoppen, so ETToday. Seit mehreren Monaten wird der ehemalige Präsident medizinisch behandelt, er soll unter Depressionen leiden. Sein Gesundheitszustand sei gemäss Gefängnisärzten jedoch stabil.
Anwalt, Bürgermeister, Präsident
Chen Shuibian war der erste Präsident der taiwanischen Opposition, er löste im Jahr 2000 die jahrzehntelange Herrschaft der Regierungspartei Kuomintang ab, die die Insel bis in die 1980er-Jahre diktatorisch regierte.
Als Anwalt von Dissidenten machte sich Chen schon früh einen Namen, in den 1990er-Jahren war er zudem Bürgermeister der Hauptstadt Taipeh. Mit seiner Partei, der DPP, fuhr er während seinen zwei Amtszeiten einen China-kritischen Kurs – sehr zum Ärger von Peking.
Verurteilung nach der Präsidentschaft
2009 wurde er wegen Korruption verurteilt, der 62-jährige Chen verbüsst eine 20-jährige Haftstrafe. Eine Entlassung aus gesundheitlichen Gründen hat das Justizministerium bisher abgelehnt.
Chen Shuibian und seine Anhänger werfen der Regierung von Ma Ying-jeou vor, das Gerichtsurteil sei politisch motiviert. Jedoch hat sich auch seine eigene Partei, die DPP, seit dem Ende seiner Amtszeit von ihm distanziert. Auf Chens kürzlichen Antrag um eine erneute Parteimitgliedschaft hat die DPP noch nicht geantwortet.
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