Die Jagd nach dem Meeresschatz

Die japanische Insel Minamitorishima im Pazifik.
Die japa­ni­sche Insel Mina­mi­to­rishi­ma im Pazi­fik. Foto: wikimedia/​CMS­GT Don Sutherland

Vor einem Jahr stiess ein japa­ni­sches For­schungs­team vor der Insel Mina­mi­to­ris­him­sa, rund 2000 Kilo­me­ter süd­öst­lich von Tokio, bei Pro­be­boh­run­gen in 5800 Metern Tie­fe auf Vor­kom­men von Sel­te­ner Erde (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Der Roh­stoff ist das Gold der High­tech-Indus­trie. Kein elek­tro­ni­sches Gerät kommt ohne die­se Metal­le aus.

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Die ver­mu­te­te Men­ge an Sel­te­ner Erde in die­ser Regi­on ist so gross, dass Japans Indus­trie für 220 Jah­re ver­sorgt wäre. Japan wäre damit auf einen Schlag von den Impor­ten aus Chi­na, das heu­te für 90 Pro­zent der Welt­pro­duk­ti­on zustän­dig ist, befreit. Peking hat in den letz­ten Jah­ren begon­nen, sei­ne Expor­te zu dros­seln, um die eige­ne Indus­trie zu fördern.

Die Exklu­siv­be­wil­li­gung

Der Gross­teil der Sel­te­nen Erde wir rund 600 Kilo­me­ter vor Mina­mi­to­rishi­ma in inter­na­tio­na­len Gewäs­sern ver­mu­tet. Die Inter­na­tio­na­le Mee­res­bo­den­be­hör­de (ISA), wel­che basie­rend auf dem UNO-See­rechts­über­ein­kom­men die Gewin­nung von Roh­stof­fen auf und unter dem Mee­res­bo­den beauf­sich­tigt und ver­wal­tet, hat Japan nun die exklu­si­ve Bewil­li­gung erteilt, auf einer Flä­che von 3000 Qua­drat­ki­lo­me­tern nach den Sel­te­nen Metal­len zu forschen.

Das Gesuch hat­te Japan letz­ten Juli gestellt, gleich nach­dem der Grup­pe um Pro­fes­sor Yas­u­hi­ro Kato von der Uni­ver­si­tät Tokio der Sen­sa­ti­ons­fund gelun­gen war. Die Lizenz der Inter­na­tio­na­len Mee­res­bo­den­be­hör­de gilt vor­erst für 15 Jah­re, wie das japa­ni­sche Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um in einer Pres­se­mit­tei­lung ver­lau­ten lässt.

Für die Erfor­schung die­ses Gebiets wird die staat­li­che Japan Oil, Gas and Metals Natio­nal Cor­po­ra­ti­on (JOG­MEC) zustän­dig sein, wel­che seit eini­gen Jah­ren im Auf­trag des Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­ums nach mög­li­chen Roh­stoff­vor­kom­men in den japa­ni­schen Gewäs­sern sucht (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Noch fehlt die Technik

Es ist das ers­te Mal seit 1987, dass Japan eine Bewil­li­gung zur Suche nach Roh­stof­fen in inter­na­tio­na­len Gewäs­sern erhält. Bereits nächs­tes Jahr sol­len die ers­ten Boh­run­gen statt­fin­den. Es ist kei­ne ein­fa­che Auf­ga­be, denn die Gewin­nung von Sel­te­ner Erde aus die­sen Tie­fen steckt noch in den Kin­der­schu­hen. Die Aus­wir­kun­gen auf die Umwelt sind genau so wenig bekannt.

Trotz allem ist die japa­ni­sche Regie­rung zuver­sicht­lich. «Die Bewil­li­gung ist für uns von gröss­ter Wich­tig­keit, da sie Japans Chan­cen zur Roh­stoff­ge­win­nung erhöht», erklärt Japans Wirt­schafts­mi­nis­ter Tosh­imit­su Mote­gi gegen­über NHK News.

Auch er ist sich der Schwie­rig­kei­ten durch­aus bewusst. Eine kom­mer­zi­el­le Erschlies­sung sol­cher Boden­schät­ze vom Mee­res­grund wäre ein Novum. «Es müs­sen noch vie­le tech­no­lo­gi­sche Schwie­rig­kei­ten über­wun­den wer­den, den­noch wol­len wir die­ses Zukunfts­chan­cen aktiv ver­fol­gen», so Motegi.

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