Die Tollwut ist zurück
Nach über fünfzig Jahren hat Taiwan nun seine ersten Fälle von Tollwut, bei drei Sonnendachsen wurde die Krankheit festgestellt. Die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) wurde bereits informiert und hat Taiwan von der Liste der tollwutfreien Länder genommen, berichtet die Nachrichtenagentur CNA.
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Erst wenn zwei Jahre lang keine neuen Fälle von Tollwut in Taiwan gefunden werden, kann sich Taiwan bei der OIE um den Status einer tollwutfreien Zone bewerben. Dank seines bisherigen Status als tollwutfreie Zone, mussten aus Taiwan stammende Hunde in den meisten Ländern vor der Einreise nicht in die Quarantäne.
Umgekehrt verlangte dies Taiwan mit wenigen Ausnahmen bei aus anderen Ländern stammenden Haustieren. Es sei nicht auszuschliessen, dass die Krankheit von nach Taiwan geschmuggelten Tiere eingeführt worden sei, so die Behörde für Kontrolle und Quarantäne gegenüber der China Times.
Nicht genügend Impfvorräte für Menschen
Obwohl die Tollwutimpfung in Taiwan für Hunde bereits Vorschrift ist, werden in den betroffenen Gebieten derzeit 12’000 Hundeimpfungen verteilt. Bis Ende August sollen über 600’000 Impfdosen in ganz Taiwan verfügbar sein, so CNA.
Der Vizedirektor der taiwanischen Tierarztvereinigung, Chen Pei-chung warnte, dass die Gesundheitsbehörde viel zu wenig Impfdosen für Menschen vorrätig habe, so die Taipei Times .
Auf die derzeit 400 Dosen kämen bis zu 50’000 Tierärzte und Angestellte in Hundesalons – Menschen, die mit Tieren täglich zu tun haben. Das taiwanische Seuchenkontrollamt (CDC) hat derweil bekannt gegeben, man habe Notrationen bestellt, bis Ende August sollten 1000 Tollwut-Impfungen für Menschen vorliegen.
55’000 Opfer pro Jahr
Gleichzeitig rufen Experten die Bevölkerung dazu auf, nicht in Panik zu verfallen. Derzeit begrenz sich die Krankheit in Taiwan auf die wildlebenden Sonnendachse. Bis sich die Dachs-Tollwut in eine Hundetollwut gewandelt habe, dauere es mindestens zwanzig bis dreissig Jahre, so ein Professor der Veterinärabteilung der Nationalen Taiwan Universität gegenüber CNA.
Gemäss der WHO sind über 150 Länder und Regionen von der Tollwut betroffen, jährlich sterben rund 55’000 Menschen an der Krankheit – die meisten von ihnen in Asien und Afrika. Über 90 Prozent der Opfer werden dabei von infizierten Hunden gebissen.
Update, 25. Juli 2013, 13.30 Uhr
Der erste von einem tollwütigen Dachs gebissene Taiwaner ist wohlauf. Die Landwirtschaftsbehörde bestätigte, dass sich der Mann nicht mit Tollwut angesteckt hat. Gemäss den Behörden wurde der 31-jährige in den Finger gebissen. Zuvor habe er am Hals gespürt, wie das Tier an ihm emporkletterte. Als er den Dachs verscheuchen wollte, biss dieser zu. Der Mann konnte das Tier mit einem Rattenkäfig einfangen und meldete es den Behörden. Diese schickten ihn darauf ins Krankenhaus, wo er gegen Tollwut geimpft wurde.
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