Mit Tampons zum Kinderglück
Taipehs Stadtregierung will mit nicht gebrauchten Binden und Tampons die Geburtenrate ankurbeln. Auf einer Pressekonferenz hielt die Chefin des Amtes für zivile Angelegenheiten (民政局) eine in ein rotes Säckchen verpackte Binde in die Höhe.
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Wenn man diese unter das Kopfkissen lege oder in der Handtasche mit sich herumtrage, so gebe es bald gute Nachrichten im Bauch, berichtet der Fernsehsender TVBS.
Eigentlich hätte sie nach dem ersten Kind gar nicht mehr schwanger sein wollen, sagt eine Frau mit Nachnamen Xu gegenüber TVBS, kaum habe sie aber so einen «Glücksschwamm» erhalten, sei sie auch schon wieder schwanger geworden. In allen Bezirksämtern hat die Stadt Taipeh Sammelstellen eingerichtet, in der die nicht mehr gebrauchten Binden abgegeben werden können, so die China Times.
2012 war ein gutes Jahr
Mit der ungewöhnlichen Aktion hofft die Stadt Taipeh mehr Paare dazu zu animieren, Kinder zu kriegen. Neben den traditionellen Glücksbringern, gibt es seit drei Jahren auch finanzielle Anreize. Neben monatlichen Zuschüssen verteilt die Stadt umgerechnet 500 Euro Geburtenprämien, für Kinder die seit dem 1. Januar 2011 auf die Welt gekommen sind.
Im vergangenen Jahr kamen in Taipeh fast 30’000 Kinder zur Welt, berichtet die CNA - die höchste Anzahl in den letzten zehn Jahren. In ganz Taiwan waren es 2012 sogar 235’000 Babys, ebenfalls ein neuer Rekord seit zehn Jahren – mehr dazu siehe hier.
Dies hängt jedoch auch damit zusammen, dass 2012 im chinesischen Sternzeichen des Drachens stand, das besonders glücksbringend sein soll und in dem generell mehr Kinder zur Welt kommen.
Taiwan liegt noch hinter Japan
Weltweit gesehen steht Taiwans Fruchtbarkeitsrate jedoch noch immer weit unten auf der Liste. Gemäss dem CIA-World Factbook befindet sich Taiwan auf Platz 222, danach folgen nur noch Macau und Singapur. Im Vergleich dazu stehen Japan für 2013 auf Platz 208, Deutschland auf Platz 200 und die Schweiz auf 187.
Auch Japan hatte für 2012 einen Anstieg der Geburten pro Frau zu verzeichnen und erreichte einen Höchsttand seit 16 Jahren. Die Einführung des Kindergeldes mag geholfen haben, die Geburtenrate etwas zu stabilisieren. Der anhaltende Bevölkerungsrückgang kann damit aber nicht gestoppt werden (as: https://asienspiegel.ch/2013/06/japans-bedenkliche-rekorde/ ).
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