Ein fal­scher Erdbebenalarm

Von Tokyo bis Kyushu wurde die Warnung durchgegeben.
Von Tokyo bis Kyus­hu wur­de die War­nung durch­ge­ge­ben. Screen­shot: TBS News

Am 8. August 2013 gab die japa­ni­sche Wet­ter­be­hör­de in Japan über TV und Han­dys einen Erd­be­ben­alarm der Stär­ke 7,8 her­aus mit dem Epi­zen­trum bei Nara, gleich in der Nähe der Gross­städ­te Osa­ka, Kyo­to und Kobe. Von der Süd­in­sel Kyus­hu bis nach Tokio galt die Warnung.

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38 Bahn­li­ni­en im Wes­ten Japans hiel­ten sogleich an, dar­un­ter auch die Shink­an­sen-Hoch­ge­schwin­dig­keits­zü­ge. In Schu­len und Geschäf­ten wur­den ers­te Flucht­mass­nah­men getrof­fen. Die Medi­en waren in Lau­er­stel­lung. Es war 16.56 Uhr, kurz vor der anste­hen­den Rush­hour. Doch dann pas­sier­te nichts.

Die zustän­di­ge Japa­ni­sche Wet­ter­be­hör­de sprach kurz dar­auf von einem Fehl­alarm. Zwar sei es in der Prä­fek­tur Waka­y­a­ma tat­säch­lich zu einem Erd­be­ben gekom­men, das aber mit einer Stär­ke von 2,3 kaum spür­bar gewe­sen sei. Gleich­zei­tig sei es bei einer Signal­mes­sung in einem Unter­was­sers­eis­mo­gra­fen vor der Prä­fek­tur Mie zu einem 2-sekün­di­gen Unter­bruch gekom­men, der fälsch­li­cher­wei­se zusam­men mit dem Vor­fall in Waka­y­a­ma als star­kes Erd­be­ben inter­pre­tiert wurde.

Die Warnung der japanischen Wetterbehörde übers Handy.
Die War­nung der japa­ni­schen Wet­ter­be­hör­de übers Han­dy. Screen­shot: youtube/​nasadjfghh25

Der bis­lang gröss­te Fehlalarm

«Die­se Fehl­ein­schät­zung tut uns auf­rich­tig Leid», erklär­te Toshi­hi­ko Hash­i­da von der Wet­ter­be­hör­de in einer kurz dar­auf anbe­raum­ten Pres­se­kon­fe­renz. So etwas dür­fe sich nicht wie­der­ho­len, ansons­ten wer­de das Ver­trau­en in die Erd­be­ben­war­nun­gen nach­hal­tig beschä­digt, sag­te er wei­ter. Man wer­de die Ursa­che für den Vor­fall noch genau­er unter­su­chen müssen.

Die japa­ni­schen Erd­be­ben­mes­sun­gen und -war­nun­gen gehö­ren gewöhn­lich zu den zuver­läs­sigs­ten der Welt. Fehl­alar­me kom­men trotz­dem immer wie­der vor. Zuletzt wur­de 2009 ein Erd­be­ben in der Prä­fek­tur Chi­ba eben­falls viel zu stark ein­ge­schätzt, wie ITMe­dia berich­tet. Ein Pro­gramm­feh­ler war damals die Ursache.

Ein Fehl­alarm in der Grös­sen­ord­nung wie vom Don­ners­tag gab es aber noch nie. Der öffent­li­chen Ver­kehr wur­de mas­siv beein­träch­tigt. Rund 228 Züge beklag­ten in der Fol­ge län­ge­re Ver­spä­tun­gen von über 20 Minu­ten. Laut TBS News waren schät­zungs­wei­se 200’000 Pas­sa­gie­re direkt davon betroffen.

Die Erleich­te­rung überwiegt

Den­noch über­wog die Erleich­te­rung, dass es zu kei­nem gros­sen Erd­be­ben gekom­men war. «Trotz allem möch­ten wir, dass man sich bei einer War­nung in Sicher­heit bringt», beton­te Toshi­hi­ko Hash­i­da bei der Pres­se­kon­fe­renz. Denn jede War­nung hän­ge mit einer Erschüt­te­rung zusam­men, auch wenn man die­ses Mal bei der pro­gnos­ti­zier­ten Grös­sen­ord­nung falsch gele­gen sei.

Lie­ber ein Alarm zu viel als zu wenig. So kann man es auch sehen.

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