Ein Warnsystem für alle Fälle
Japan ist ein Land der Naturkatastrophen. Erdbeben, Taifune, Vulkane, stürmische Regenfälle und meterhohe Schneefälle sind hier nichts Ungewöhnliches. Entsprechend gut ist man vorbereitet. Kein anderes Land verfügt über derart ausgeklügelte Warnsysteme.
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Dennoch haben die verheerende Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe vom 11. März wie auch die heftigen Regenfälle und Taifune im letzten Jahr gezeigt, dass diese noch lange nicht für alle Naturkatastrophen funktionieren.
Aus diesem Grund hat die japanische Wetterbehörde für die speziell grossen Unglücke, die «alle Jahrzehnte einmal vorkommen» ein neues Alarmsystem eingeführt. Bei voraussichtlich starkem Regen, stürmischen Winden, Sturmfluten und starken Schneefällen wird künftig eine spezifische Warnung, der «Spezialalarm», zur Anwendung kommen.
«Menschenleben schützen»
Wenn «die grosse Gefahr einer ernsthaften Naturkatastrophe» bestehe, soll der Spezialalarm übers Fernsehen, Radio, Internet und Werbeautos mit Lautsprechern, verkündeten werden. Als Beispiele nennen die Wetterbehörde die heftigen Regenfälle im letzten Juli in den Präfekturen Yamaguchi und Shimane oder im darauffolgenden Monat im Nordosten Japans, die allesamt Tote forderten.
«Es ist ein System, bei dem es darum geht, unverzüglich Menschenleben zu schützen», erklärt die Wetterbehörde die Erweiterung ihres Alarmsystems. Nur mit einer angemessenen Warnung könne bei den Betroffenen ein Bewusstsein für die aktuelle Gefahr vermittelt werden.
Erdbeben, Tsunami und Vulkanausbrüche
Bislang galt das Vorwarnsystem in Japan vornehmlich für Erdbeben, Tsunami und Vulkanausbrüche. In diesen Fällen versucht die Wetterbehörde die Menschen jeweils mit einer Eilwarnung vorzubereiten.
Dass es auch einmal ein Alarm zu viel sein kann, zeigte das Beispiel vom 8. August, als die Behörde fälschlicherweise eine Erdbebenwarnung der Stärke 7,8 herausgaben (Asienspiegel berichtete). Letztendlich ist man jedoch froh, dass es manchmal einen Alarm zu viel als zu wenig gibt.
Anpassungen nach dem 11. März 2011
Bereits kurz nach dem 11. März 2011 wurden ein neues Warnsysteme für mögliche Tsunami erarbeitet, das viel simpler und gleichzeitig drastischer auf die Gefahren hinweisen sollte (Asienspiegel berichtete).
Nach einem grossen Nachbeben vom 7. Dezember 2012 zeigte sich, dass die neue erhöhte Alarmbereitschaft funktionierte. Damals wurde explizit und wiederholt auf die Tsunami-Gefahr hingewiesen. Erst nach dem Eintreffen der glücklicherweise ungefährlichen, ein Meter hohen Welle wurde Entwarnung gegeben (Asienspiegel berichtete).
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