Japans neue Gäste
Japans Tourismus hat die schlimmsten Tage hinter sich. 2013 hat sich die Branche scheinbar endgültig von der Tsunami- und AKW-Katastrophe erholt. Erstmals überhaupt wurde gemäss der japanischen Fremdenverkehrszentrale JNTO im Zeitraum eines Monats über 1 Million Gäste gezählt und dies im Hitzemonat Juli.
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Im Vergleich zum Vorjahr war das eine Steigerung um 18,4 Prozent. Die Tendenz hat sich bereits seit Anfang Jahr abgezeichnet. Bereits im Juni wurde mit 901’000 verzeichneten ausländischen Gästen an der Millionengrenze gekratzt. Das entsprach einer Steigerung von 31,9 Prozent.
Damit haben in den ersten sieben Monaten des Jahres bereits 5,97 Millionen Menschen Japan besucht. 2012 lag die Zahl fürs ganze Jahr noch bei 8,35 Millionen (Asienspiegel berichtete). Die Hoffnung in der Branche ist gross, dass schon in diesem Jahr die magische Grenze von 10 Millionen Besucher überschritten wird.
Schwacher Yen
Premierminister Shinzo Abes Politik des lockeren Geldes hat sich für die Tourismusbranche positiv ausgewirkt. Der schwächeren Yen hat viele nach Japan gelockt. Ausserdem haben eine verstärkte Werbekampagne im Ausland und die neue Flugverbindungen nach Japan ebenfalls zu diesem Resultat beigetragen.
Die Hauptmärkte Taiwan, Südkorea und Hongkong haben dabei mit Wachstumszahlen zwischen 28 und 65 Prozent stark zugelegt. Einzig bei China ist ein Gästeschwund um über 31 Prozent zu verzeichnen. Dies ist mit der anhaltenden politischen Verstimmung zwischen den beiden Ländern zu erklären (Asienspiegel berichtete).
Neuer Markt
Gleichzeitig entpuppt sich Südostasien immer mehr als der grosser Zukunftsmarkt für Japan. Die thailändischen Besucherzahlen haben sich dank einer gelockerten Visumspolitik innert eines Jahres praktisch verdoppelt. Auch Malaysia und Vietnam, die ebenfalls neu von vereinfachten Einreisebedingungen profitieren, haben Japan als Reiseziel entdeckt. Die Gästezahlen aus diesen Ländern sind um 25 beziehungsweise um 60 Prozent gestiegen.
Gerade bei Ländern wie Malaysia, Indonesien oder auch Indien, die alle eine grosse muslimische Bevölkerung haben, sieht Japans Tourismusbranche offenbar viel Entwicklungspotential. Dafür ist sie bereit, einiges zu investieren.
So hat Osakas internationaler Flughafen Kansai laut Aviation Wire angekündigt, die Dienstleistungen für seine muslimischen Kunden auszubauen. Gleich drei neue, 24 Stunden geöffnete Gebetsräume werden ab März 2014 im Terminalgebäude eröffnet, inklusive Infrastruktur für die rituelle Waschung vor dem Gebet.
Halal-Lebensmittel
Ausserdem wird der Flughafen Kansai ab 1. September auf Vorreservation offiziell Lebensmittel anbieten, die nach den islamischen Halal-Regeln produziert wurden. Den Restaurants empfehlt der Betreiber des Flughafens, sich künftig um ein Halal-Zertifikat zu bemühen.
Der Aufwand macht für den Flughafen Sinn. Alleine im Jahr 2012 ist die Zahl der Besucher aus Malaysia um 59,8 Prozent angestiegen. Bei Indonesien lag die Zunahme bei 64,1 Prozent. Der Zuwachs hat dazu geführt, dass die Billig-Airline AirAsiaX ab November täglich eine Verbindung zwischen Kuala Lumpur und Osaka anbieten wird und auch Garuda Indonesia ist daran, einen Linienflug zum Kansaier Flughafen zu eröffnen.
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