Für den einsamen Gourmet
Die 1899 gegründete japanische Restaurantkette hat sich mit dem Verkauf von billigen Rindfleischeintöpfen (jp. Gyudon) einen Namen gemacht. Nun versucht sich das Mutterhaus, die Yoshinoya Holdings, mit einem neuen Konzept. In Tokioter Bezirk Chiyoda hat sie ein Restaurant eröffnet, das sich ganz den einsamen Kunden widmet, wie Nikkei Trendy berichtet.
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Ichinabeya nennt sich die neue Kette. Der Nabe-Eintopf in allen Geschmacksvariationen ist deren Spezialität. Das klassische japanische Gericht wird gewöhnlich in den kalten Herbst- und Wintermonaten im familiären oder freundschaftlichen Rahmen gegessen. Das Gericht wird dabei auf einem Gaskocher auf dem Esstisch gemeinsam zubereitet. Fleisch, Fisch, Tofu und Gemüse sind die Zutaten für dieses populäre Essen.
Bei Ichinabeya wird der gesellige Aspekt vollständig ausgelassen. Hier kann der Kunde ganz alleine sein Nabe geniessen. Wie bei Yoshinoya üblich, wird halles zu einem verhältnismässig billigen Preis angeboten. Für 780 oder 830 Yen sind die üppigen und nahrhaften Menüs zu haben. In der Mittagszeit wird der Reis zudem gratis angeboten.
Einzelplätze mit Kochplatte
Im Ichinabeya gibt es keine Tische für mehrere Personen, sondern lediglich lange Theken. Jeder einzelne Platz ist dabei mit einem im Tisch eingebauten elektronischen Kochplatte ausgerüstet. Der Kunde kann so das frisch servierte Gemüse und Fleisch ganz alleine zubereiten und geniessen. Die Notwendigkeit einen Esspartner dabei zu haben, entfällt vollständig. Ichinabeya funktioniert damit ein klassisches Gericht für die Gruppe zum Einzelerlebnis um.
Schnelligkeit hat oberste Priorität. Drei Minuten nach der Bestellung soll der Kunde seine Zutaten bereits auf dem Tisch haben. Das Wasser im Kochtopf ist nach kurzen 90 Sekunden heiss genug für die Zubereitung. Ichinabeya plant am Mittag mit einer Aufenthaltszeit von 20 und 30 Minuten pro Kunde. Am Abend dürften es bis zu 50 Minuten sein.
Wenn alles gut läuft, könnte aus Ichinabeya schon bald eine grössere Restaurantkette werden. Bis zu zehn Ableger sollen in den nächsten drei Jahren entstehen. Yoshinoya präsentiert damit bereits das zweite neue Restaurant-Konzept innert weniger Wochen (Asienspiegel berichtete).
Die Einzelgänger-Gesellschaft
Mit Ichinabeya setzt Yoshinoya ganz auf den Trend der Dienstleistung für Einzelgänger, denn das Land hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer veritablen Single-Gesellschaft entwickelt. Mit Karaokeboxen, Barbecue- und Nudelsuppen-Restaurants für die einsamen Seelen passt sich die Unterhaltungs- und Gastronomiebranche an (Asienspiegel berichtete).
Selbst an den Hochschulen macht dieser Trend nicht halt. Die Kantine der Universität Kyoto hat begonnen, Sitze für Einsame, sogenannte «Bocchi Seki», einzuführen. Hier darf der Student dank Trennwand und Einzelsitz sein Mittagessen ganz alleine geniessen (Asienspiegel berichtete).
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