Mit Pocky die Welt erobern
In Japan nennt man sie Pocky, in Deutschland, der Schweiz und Österreich sind sie besser bekannt als Mikado. Es ist sind die mit Schokolade umhüllten Keks-Stäbchen, die es in Japan in allen verschiedenen Geschmacksrichtungen gibt. Erfunden hat dieses Süsswarengebäck das japanische Unternehmen Ezaki Glico.
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Der Süsswarenhersteller ist der Stolz von Osaka. Sein Logo, der Sprintathlet im Glico-Hemd, ist als übergrosse elektronische Werbeanzeige zum Wahrzeichen des Ausgeh- und Touristenviertels Dotonbori geworden. Dort hat der Glico-Mann seit 1935 seinen festen Platz.
Die Geschäfte des 1922 gegründeten Süsswarenkonzerns laufen gut. Im letzten Quartal konnte er laut der Sankei Shimbun einen Reingewinn über 3,5 Milliarden Yen (26,5 Millionen Euro) einfahren.
Die Zukunft liegt in Südostasien
Damit die Verkaufszahlen für die Schokokekse-Palette auch in Zukunft nach oben zeigen, will Glico verstärkt in Übersee investieren. Der japanische Markt ist für den Süsswarenhersteller erschöpft, die Zukunftsaussichten mit einer schrumpfenden Bevölkerungszahl ernüchternd.
Die aufstrebenden Märkte in Südostasien sollen Glicos Zukunft sichern. Laut der Asahi Shimbun investiert das Unternehmen dafür in den Bau einer neuen Fabrik in Thailand. 5 Milliarden Yen (37 Millionen Euro) kostet das Projekt, der Baubeginn ist 2015.
Anpassung an lokale Eigenheiten
In Thailand ist Glico bereits seit 1970 präsent, doch erst seit kurzem wird das Land auch als neuer Schlüsselmarkt angesehen. Für Thailand hat der Hersteller eigens eine billigere Mini-Pocky-Verpackung mit nur 5 Schoko-Stäbchen auf den Markt gebracht und sich damit den Wünschen der traditionellen Kleinhändler angepasst, wie die Nikkan Kogyo Shimbun berichtet. Glico hofft mit dieser Strategie, die ländlichen Regionen Thailands zu erobern.
Dafür schafft es nun die Infrastruktur. Mit der neuen Fabrik wird Glico seine thailändische Produktionskapazität gleich um 80 Prozent erhöhen. Gleichzeitig sollen von Thailands Standort aus die Märkte in Vietnam, Malaysia und Indonesien bedient werden. Somit soll der Anteil des im Ausland generierten Umsatzes von derzeit mageren 7 Prozent in den kommenden Jahren auf 10 Prozent erhöht werden.
Glico steht mit seinen Investitionsbemühungen in Übersee nicht alleine da, die japanischen Konkurrenten haben ebenfalls die Zeichen die Zeit erkannt. Lebensmittelkonzerne wie Lotte oder Calpis haben den Bau neuer Fabriken in Thailand angekündigt. Japans Süsswarenhersteller haben endgültig das Ausland für sich entdeckt.
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