Tokio sucht Polizistinnen

Kein häufiges Bild: Eine Polizistin in Japan.
Kein häu­fi­ges Bild: Eine Poli­zis­tin in Japan. Foto: flick­r/m-lou­is

Tokio führt mit über 43’000 Poli­zis­ten die gröss­te Prä­fek­tur­po­li­zei des Lan­des. Frau­en haben bei die­ser Poli­zei­be­hör­de bis­lang nur eine mar­gi­na­le Rol­le gespielt. Gera­de mal 3400 Poli­zis­tin­nen zählt die japa­ni­sche Haupt­stadt laut der Nik­kei Shim­bun. Das ist ein Anteil von beschei­de­nen 7,9 Prozent.

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Das soll sich nun bis 2020 ändern. Bis dann hofft die Poli­zei­be­hör­de den Anteil an Poli­zis­tin­nen auf 10 Pro­zent zu erhö­hen. Gleich­zei­tig soll die hohe Fluk­tua­ti­on unter den weib­li­chen Ange­stell­ten gestoppt werden.

Um dies hin­zu­krie­gen, gilt es offen­bar so eini­ge inter­ne Hür­den abzu­bau­en. In einem unge­wöhn­li­chen Schrei­ben hat die Poli­zei ihre Ange­stell­ten auf­ge­for­dert, sich von Vor­ur­tei­len gegen­über den weib­li­chen Kol­le­gin­nen zu verabschieden.

Von Über­stun­den befreien

Gän­gi­ge dis­kri­mi­nie­ren­de Aus­sa­gen wie «die ver­lässt uns ja sowie­so, sobald sie schwan­ger ist» oder «es ist ein­fa­cher, ohne Frau­en zu arbei­ten» wür­den ab sofort nicht mehr tole­riert. Poli­zis­tin­nen sei­en als gleich­be­rech­tig­te Mit­ar­bei­te­rin­nen zu behandeln.

Die Vor­ge­setz­ten wur­den auch instru­iert, den weib­li­chen Ange­stell­ten, die ein Kind haben, kei­ne Über­stun­den zu ver­ord­nen. Aus­ser­dem hat die Poli­zei­be­hör­de ange­kün­digt, ihre Sta­tio­nen ver­mehrt mit Erho­lungs­räu­men und sani­tä­ren Instal­la­tio­nen zu ver­se­hen, die nur weib­li­chen Ange­stell­ten zugäng­lich sind.

Gleich­zei­tig for­dert die Poli­zei­be­hör­de die männ­li­chen Ange­stell­ten auf, von ihrem Recht des Vater­schafts­ur­laubs Gebrauch zu machen. Laut der Yomi­uri Shim­bun haben erst vier Poli­zis­ten seit der Ein­füh­rung vor 11 Jah­ren eine sol­che Aus­zeit genommen.

Auf­hö­ren wegen Schwangerschaft

Heu­te sind vie­le Poli­zis­tin­nen, die ein Kind haben, gezwun­gen, ihre Arbeit auf­zu­ge­ben, weil die Vor­ge­setz­ten gewöhn­lich zu wenig Ver­ständ­nis für deren Bedürf­nis­se zei­gen. Jähr­lich hän­gen 50 bis 70 Poli­zis­tin­nen zwi­schen 25 und 35 wegen Schwan­ger­schaft oder Hei­rat ihren Job an den Nagel.

Dabei haben laut der Mai­ni­chi Shim­bun inter­es­san­ter­wei­se 80 Pro­zent der ver­hei­ra­te­ten Poli­zis­tin­nen einen Ehe­part­ner, der eben­falls bei der Poli­zei­be­hör­de arbei­tet. Ein bes­se­res Enga­ge­ment die­ser Män­ner bei der Kin­des­er­zie­hung könn­te die Lage bereits ent­schär­fen helfen.

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