40’000 gegen die Atomenergie

AKW-Protest in Tokio am 13. Oktober 2013.
AKW-Pro­test in Tokio am 13. Okto­ber 2013. Foto: twitter/​@RIO_AKIYAMA

Am ver­gan­ge­nen Sonn­tag sind 40’000 Men­schen in Tokio auf die Stras­se gegan­gen, um gegen das Wie­der­hoch­fah­ren der zur­zeit 50 abge­schal­te­ten Atom­re­ak­to­ren zu demons­trie­ren. 2,5 Kilo­me­ter lang war der Pro­test­zug, der am Tep­co-Haupt­ge­bäu­de vor­bei­zog und schliess­lich ins Regie­rungs­vier­tel führ­te, wie die Tokyo Shim­bun berichtet.

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Drei Anti-AKW-Grup­pen rie­fen zum Pro­test auf und sorg­ten damit für die gröss­te Demons­tra­ti­on seit dem 15. Sep­tem­ber, als der letz­te noch akti­ve Reak­tor her­un­ter­ge­fah­ren wur­de (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Damals gin­gen schät­zungs­wei­se 8000 Men­schen auf die Strasse.

Ken­zabu­ro Oe und Nao­to Kan

Mit dabei war Nobel­preis­trä­ger Ken­zabu­ro Oe, der seit den Anfän­gen gegen die AKW-Bran­che kämpft (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Es gehe nun dar­um, in den nächs­ten 6 bis 12 Mona­ten nicht nach­zu­ge­ben, beton­te er laut der Asahi Shim­bun. Ansons­ten wer­de man das Wie­der­hoch­fah­ren der Reak­to­ren nicht mehr stop­pen kön­nen. Auch Nao­to Kan, wäh­rend der Drei­fach­ka­ta­stro­phe vom 11. März 2011 Pre­mier­mi­nis­ter und heu­te ein beken­nen­der AKW-Geg­ner (Asi­en­spie­gel berich­te­te), nahm an der Kund­ge­bung teil.

Obwohl von vie­len schon tot­ge­sagt, zeigt sich die Bewe­gung über­aus leben­dig. Gera­de die zwei­fel­haf­te Äus­se­rung von Pre­mier Shin­zo Abe, dass alles «unter Kon­trol­le» sei (Asi­en­spie­gel berich­te­te), sowie die anhal­ten­den Pro­ble­me um das ver­seuch­te Grund­was­ser im AKW-Fuku­shi­ma haben für einen erneu­ten Zulauf unter den Demons­tran­ten gesorgt (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Lang andau­ern­de Sicherheitskontrollen

Bis der ers­te Reak­tor wie­der ans Netz genom­men wird, wer­den noch eini­ge Mona­te ver­ge­hen. Die Anträ­ge von fünf AKW-Betrei­bern sind der­zeit hän­gig. Die Nuklea­re Regu­lie­rungs­be­hör­de (NRA) ist zur­zeit dar­an, 10 Reak­to­ren auf die neu­en, strik­te­ren Sicher­heits­be­stim­mun­gen zu tes­ten. Zwei wei­te­re Reak­to­ren sind in der Warteschlaufe.

Das Kon­troll­pro­ze­de­re dau­er­te offen­bar län­ger als es sich vie­le AKW-Betrei­ber erhofft haben. Die Reak­to­ren müs­sen dabei eine lan­ge Lis­te von 29 ver­schie­de­nen Kri­te­ri­en erfül­len. Die Tests sind laut der Mai­ni­chi Shim­bun bei prak­tisch allen Reak­to­ren erst zu einem Drit­tel abgeschlossen.

Vie­le Betrei­ber sind der Nuklea­ren Regu­lie­rungs­be­hör­de noch zusätz­li­che Doku­men­te schul­dig. Zudem hat sich die NRA schon vor eini­gen Mona­ten dar­über beklagt, dass sie nicht über genü­gend Per­so­nal ver­fügt, um alle Reak­to­ren in einem ange­mes­sen Zeit­raum auf Herz und Nie­ren prü­fen zu kön­nen (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Es wird also noch eini­ge Zeit ver­ge­hen, bis über­haupt ein AKW-Reak­tor wie­der ans Netz genom­men wird. Zumin­dest für die­ses Jahr bleibt Japan vor­aus­sicht­lich frei von Atomstrom.

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