Ein stürmischer Monat
Erst letzte Woche hinterliess der Taifun Nummer 26 auf der kleinen japanischen Insel Oshima südlich von Tokio ein Bild der Verwüstung. Laut NHK sind mindestens 29 Menschen in diesem Sturm ums Leben gekommen. Das Land kommt derweil nicht zur Ruhe. Bereits braut sich mit den Taifunen Nummer 27 und 28 das nächste Unwetter zusammen.
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Laut der japanischen Wetterbehörde könnte die Nummer 27, auch Francisco genannt, schon in zwei Tagen mit heftigen Windgeschwindigkeiten Okinawa und später die Hauptinsel Honshu erreichen. Die Nummer 28 könnte derweil knapp an Japan vorbeistürmen. Die Taifune gehen gerne ihre eigenen Wege, die Wetterbehörde aktualisiert daher regelmässig ihre Vorhersagen auf ihrer Website.
Ein Taifun-Rekord
Taifune gehören zu Japan wie Erdbeben, Tsunami und Vulkanausbrüche. Die Infrastruktur der japanischen Grossstädte ist entsprechend gut gegen die Stürme gerüstet. Was diese Saison überrascht, ist jedoch die Häufung des Naturphänomens. Nummer 27 wäre bereits der fünfte Taifun innerhalb eine Monats, der an Japans Küste herankommt.
1955 und 2012 hat die japanische Wetterbehörde jeweils 4 solcher Taifune registriert, wie die Asahi Shimbun berichtet. Gewöhnlich sind es im Oktober durchschnittlich 1,5 Taifun, die Teile von Japans Küste erreichen. Seit 1951 gibt es dazu statistische Erfassungen.
Die Spuren des heissen Sommers
Die Ursache für die aktuelle Entwicklung liegt im heissen Sommer. Dieser hat dazu geführt, dass die Meerestemperaturen beim Äquator rund 1 Grad höher sind als gewöhnlich sind und die pazifische Hochdruckzone hartnäckig in einer nördlichen Position nahe Japans verharrt.
Es sind alles Bedingungen, die die Entstehung eines Taifuns begünstigen. Meerestemperaturen von 25 bis 26 Grad an der Oberfläche werden benötigt, um einen Taifun entstehen zu lassen. Ausserdem braucht es konstant hohe Temperaturen von 27 Grad, damit dieser überhaupt an Stärke hinzugewinnt.
Mit einem U-Boot gegen Taifune?
Die jährlichen Schäden, die solche Stürme verursachen, gehen regelmässig in die Millionenhöhe. Das japanische Unternehmen Ise Kogyo forscht seit einigen Jahren an einer Möglichkeit, die Kraft eines Taifuns durch aktive Einwirkung abzuschwächen. Mit der Hilfe von U-Booten, die kühles Wasser an die Meeresoberfläche unter der Taifunregion pumpen, soll dem Sturm die Energie entzogen werden, so die Idee (Asienspiegel berichtete).
Bis diese Theorie aber in die Praxis umgesetzt werden kann, heisst es für Japan sich weiterhin in Geduld zu üben. Die Meteorologen rechnen damit, dass sich die aktuelle pazifische Hochdruckzone schon bald in den Süden verlegen und Japans stürmische Saison damit fürs Erste ein Ende nehmen wird.
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