Nordkoreas Drogenproblem
Nordkorea soll derzeit von der Droge Crystal Meth geradezu überschwemmt werden. In einigen Gemeinden soll über die Hälfte der Bevölkerung die Droge regelmässig einnehmen, berichtet die South China Morning Post. Die Zeitung beruft sich auf eine Studie zweier Akademiker aus Südkorea.
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Im Westen ist Crystal Meth (Methamphetamin) vor allem als Partydroge bekannt. Gemäss Experten soll es sich um eine der gefährlichsten Drogen handeln, die zudem schnell abhängig macht und relativ einfach herzustellen ist.
Nordkorea-Expertin Kim Seok-hyang spricht von Eltern, die Crystal Meth ihren Kindern verabreichen. Die Nordkoreaner hätten von den Nebenwirkungen der Droge keine Ahnung, so Kim gemäss der South China Morning Post. Crystal Meth gelte in Nordkorea für viele als Heilmittel, das zum Beispiel gegen Kopf- oder Rückenschmerzen genommen werde.
Droge als Fluchthelfer
Ein 25-jähriger Nordkoreaner sagte gegenüber KoreaRealtime, dass ihm Crystal Meth bei der Flucht aus seinem Heimatland geholfen habe. Vor viereinhalb Jahren floh der Mann über den gefrorenen Tumen-Fluss nach China.
Um nicht von den nordkoreanischen und chinesischen Zollbeamten entdeckt zu werden, habe er flink sein müssen, dank Crystal Meth habe er gemäss eigenen Aussagen sehr klar denken können.
Bereits vor der Flucht soll der Mann seit drei Jahren regelmässig Crystal Meth eingenommen haben. Der Stoff sei einfach auf der Strasse bei Dealern zu kaufen gewesen. Zusammen mit Freunden habe er vor dem Abendessen Crystal Meth genommen, dank dessen Wirkung seien sie die ganze Nacht über wach geblieben.
Der staatliche Drogenproduzent
Nordkorea hat während Jahren selbst Drogen hergestellt, die es ins Ausland exportierte (Asienspiegel berichtete). Nachdem die staatlichen Fabriken geschlossen wurden, wanderte die Produktion einfach in den Untergrund ab.
Die Droge werde nun in «Privatküchen» hergestellt, so Korea Realtime. Die Abhängigkeit begann zuerst mit mittleren Kaderbeamten und Polizisten, später kamen Arbeiter hinzu bis sich die Droge auch bei Studenten und Jugendlichen durchsetzte.
Professorin Kim Seok-hyang sagte gegenüber Korea Realtime, dass fast jeder erwachsene Nordkoreaner die Droge mindestens einmal genommen habe. Zwischen 40 und 50 Prozent der Bevölkerung seien inzwischen sogar abhängig.
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