Kaum Geld fürs Mittagessen
Nicht einmal 500 Yen bleibt dem japanischen Ehemann, wenn er mit seinen Arbeitskollegen essen geht. Es sind dieses Jahr durchschnittlich gerade noch 437 Yen (3.18 Euro), wie laut der Asahi Shimbun eine Umfrage der Versicherungsgesellschaft Meiji Yasuda Life ergeben hat.
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Im Vergleich zum Vorjahr steht dem Japaner damit 98 Yen weniger Taschengeld für das Mittagessen zur Verfügung. Das reicht noch knapp für ein Fastfood-Menü aus.
Die Taschengeld-Misere geht dabei so weit, dass rund 30 Prozent der Ehemänner gar mit 0 Yen am Mittag auskommen müssen. Sie müssen sich mit der zuhause zubereiteten Lunchbox zufrieden geben. Lediglich 25,6 Prozent der Befragten bleibt noch gut 500 Yen für das Mittagessen.
Die guten Zeiten
Bereits vor zwei Jahren bekam der verheiratete Salaryman monatlich nur noch durchschnittlich 36’500 Yen (265 Euro) von seiner Ehefrau als Taschengeld (Asienspiegel berichtete), welches die Ausgaben fürs Mittagessen, das Feierabendbier, Handy-, Bücher oder Kleiderkosten, sowie die Aufwände für das eigene Hobby umfasst. Das waren 1210 Yen (8.80 Euro) pro Tag , wovon 490 Yen (3.50 Euro) fürs Mittagessen aufgewendet wurden.
Wie sich nun zeigt, hat selbst Abenomics in der Zwischenzeit nichts am leeren Geldbeutel des gewöhnlichen Salarymans geändert, trotz steigender Konzerngewinne und Aktienkurse. Noch vor über zwanzig Jahren ging es den japanischen Ehemännern weitaus besser.
Kurz vor dem Platzen der Wirtschaftsblase, im Jahr 1989, verfügten die japanischen Männer noch über stolze 76’000 Yen Taschengeld pro Monat (553 Euro). Das ist mehr als doppelt so viel wie heute.
Die Ehefrau
Die Ehefrauen geben sich laut der Umfrage von Meiji Yasuda Life noch etwas ausgabefreudiger. Durchschnittlich geben sie 778 Yen für ein Mittagessen aus. Das ist damit zu erklären, dass die meisten nicht täglich auswärts essen müssen und sich daher bei den seltenen Restaurantbesuchen gerne mal etwas mehr leisten.
Mit durchschnittlich 22’000 Yen (160 Euro) Taschengeld pro Monat gibt sich die Ehefrau aber generell mit weit weniger zufrieden. Übrigens ist es in Japan traditionell die Ehefrau, die über die finanziellen Geschicke eines Haushaltes entscheidet.
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