Strom vom Mond

Unerschöpflich viel Solarenergie vom Mond: Diese Vision hat ein Forschungsteam der japanischen Baufirma Baufirma Shimizu Coporation. Die Idee dazu tönt simpel. Ein bis zu 400 Kilometer breiter Solarzellen-«Gurt», der Luna Ring, würde um den gesamten Mond-Äquator gelegt. Das entspricht einer Länge von 11’000 Kilometern.
Die Solarzellen auf der Sonnenseite des Erdtrabanten könnten somit konstant mit Energie versorgt werden, die dann wiederum in Form von Mikrowellen oder Laserstrahlen auf eigens errichtete Antennenstationen auf die Erde übertragen würde. Auf dem Meer und Land in der Nähe des Äquators positioniert, würden diese Stationen genügend Strom und Wasserstoff für den weltweiten Bedarf produzieren.
«2030 wird die Bevölkerung unseres Planeten 17 Gigatonnen Öl verbrauchen. Der Luna Ring könnte dieselbe Menge an Energie produzieren. Die Verwendung von Kohle, Öl oder Biomasse wäre somit überflüssig», gibt sich Tetsuji Yoshida vom Shimizu-Forscherteam überzeugt. «Wir könnten die gesamte Energie vom Mond importieren. So würde es zu keinem zusätzlichen Co2-Ausstoss kommen.»
Grenzenlose Quelle an sauberer Energie
Der Luna Ring könnte jährlich 13’000 Terawatt Strom liefern. Zum Vergleich: Die USA produzierten 2011 ganze 4100 Terawatt Strom. «Praktisch unerschöpfliche, nicht verschmutzende Solarenergie wäre die ultimative Quelle für grünen Strom», beschreibt Shimizu Corporation die Vision in der Pressemitteilung. «Es wäre ein Wechsel vom ökonomischen Gebrauch begrenzter Ressourcen zum grenzenlosen Gebrauch an sauberer Energie.»
Der Bau dieses 11’000 Kilometer langen Solarbandes soll mit Hilfe von Robotern gelingen, so die Vorstellung von Shimizu Corporation. Mit der bisherigen bescheidenen Monderfahrung des Menschen tönt dies nach reichlich viel Science-Fiction. Und so bleibt es wohl auch in den nächsten Jahrzehnten bei der Idee.
Keine neue Idee
Übrigens ist Vision eines Solarkraftwerkes weit weg von der Erde nichts Neues. Das japanische Ministerium für Industrie verfolgt schon länger die Idee, Solarpanele im Weltraum zu positionieren, die ebenfalls anhand von Mikrowellen, Energie zur Erde senden würden (Asienspiegel berichtete).
Ein Solarkraftwerk im Weltall hätte den Vorteil, dass ohne jeglichen Wettereinfluss konstant Energie produziert werden kann. Das Projekt soll dereinst 1 Gigawatt Energie liefern, genug um 294’000 Haushalte in Tokio zu versorgen. Die Regierung schätzt die Kosten dafür auf 2 Billionen Yen. Aber auch in diesem Fall müsste die technische Machbarkeit noch unter Beweis gestellt werden.
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