US-Gla­mour für Japan

Caroline Kennedy in ihrer Videobotschaft für Japan.
Caro­li­ne Ken­ne­dy in ihrer Video­bot­schaft für Japan. Foto: youtube/​U.S. Embas­sy Tokyo

Nun ist es defi­ni­tiv. Caro­li­ne Ken­ne­dy, Toch­ter des ermor­de­ten US-Prä­si­den­ten John F. Ken­ne­dy, ist zur US-Bot­schaf­te­rin für Japan ver­ei­digt wor­den. Heu­te Frei­tag wird Caro­li­ne Ken­ne­dy mit ihrer Fami­lie in Japan ankom­men und ihr Amt antre­ten. In einem kur­zen Video nahm sie erst­mals per­sön­lich Stel­lung zu ihrer Ernen­nung .

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«Ich füh­le mich geehrt, dass Prä­si­dent Oba­ma mich zur Bot­schaf­te­rin der Ver­ei­nig­ten Staa­ten in Japan ernannt hat», erklär­te die 55-jäh­ri­ge Neu-Diplo­ma­tin. Japan sei einer der bes­ten Alli­ier­ten und einer der gröss­ten Freun­de Ame­ri­kas. Sie freue sich dar­auf, die­se Bezie­hung wei­ter zu pflegen.

Die wie­der­holt genann­ten Vor­wür­fe, dass sie kei­ne diplo­ma­ti­schen Kennt­nis­se und kaum Erfah­rung mit Japan hat lässt sie nicht gel­ten. Sie habe japa­ni­sche Geschich­te und Kul­tur stu­diert und das Land auch besucht.

Sie habe im Alter von 20 Jah­ren gemein­sam mit ihrem Onkel Edward Ken­ne­dy Hiro­shi­ma besucht, was in ihr den Wunsch nach einer fried­li­chen Welt gestärkt habe. Spä­ter sei sie mit ihrem Mann auf Hoch­zeits­rei­se in Japan gewe­sen. Im Video durf­ten auch die Tref­fen ihres Vaters mit Japans dama­li­gen Polit­grös­sen nicht fehlen.

Kri­tik und Freude

Nicht alle Polit­ex­per­ten wer­den sich von die­sen Fak­ten über­zeu­gen las­sen. Zu gross sind die poli­ti­schen Her­aus­for­de­run­gen in Ost­asi­en. Ter­ri­to­ri­al­kon­flik­te, ein unbe­re­chen­ba­rer Jung-Dik­ta­tor in Nord­ko­rea, die Neu­ori­en­tie­rung der US-Armee im Pazi­fik und schwie­ri­ge Ver­hand­lun­gen über ein Frei­han­dels­ab­kom­men ste­hen auf dem Programm.

Japan wird sich kaum dar­an stö­ren. Denn Caro­li­ne Ken­ne­dy bringt dem Land ein biss­chen US-Gla­mour und die ersehn­te Auf­merk­sam­keit in einem Jahr­zehnt, in dem der Auf­stieg Chi­nas zur Welt­macht die Schlag­zei­len domi­niert. Aus­ser­dem ist sie als Ken­ne­dy in einer hoch­po­li­ti­sier­ten Fami­li­en­dy­nas­tie gross gewor­den. «Washing­ton drückt damit die Wich­tig­keit Japans aus», erklär­te eine japa­ni­sche Regie­rungs­quel­le der Nik­kei Shim­bun den Ent­scheid von US-Prä­si­dent Barack Oba­ma die­sen Sommer.

Eine lan­ge Tradition

Die Ernen­nung Ken­ne­dys steht in einer lan­gen Tra­di­ti­on. Bereits vor ihr wur­de das Amt an bekann­te Per­sön­lich­kei­ten ver­ge­ben. Der aner­kann­te Asi­en­wis­sen­schaft­ler Edwin O. Rei­schau­er beklei­de­te Anfang der 1960er-Jah­re den Posten.

Auch Wal­ter Mon­da­le, Ex-Vize­prä­si­dent unter Jim­my Car­ter, durf­te sich in den 1990er-Jah­ren US-Bot­schaf­ter in Japan nen­nen. Sein Nach­fol­ger wur­de der ehe­ma­li­ge US-Spre­cher des Reprä­sen­tan­ten­hau­ses Tho­mas S. Foley.

Caro­li­ne Ken­ne­dy über­nimmt die Nach­fol­ge von John S. Roos, der als ehe­ma­li­ger Anwalt in Sili­con Val­ley und wich­ti­ger Wahl­hel­fer in Oba­mas Kam­pa­gne den Pos­ten 2009 ein­neh­men durf­te. Als eif­ri­ger Twit­ter-Nut­zer, mit einer Gefolg­schaft von über 60’000 Nut­zern , hat er zudem sein Amt neu inter­pre­tiert. Es wird nun an Caro­li­ne Ken­ne­dy lie­gen, die USA noch attrak­ti­ver ins Licht zu rücken.

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