Vom Kri­sen- zum Sportzentrum

Rettungsarbeiter beim Einganz zum J-Village.
Ret­tungs­ar­bei­ter beim Ein­ganz zum J-Vil­la­ge. Foto: flickr/​Roger Jolly

Das in der Prä­fek­tur Fuku­shi­ma gele­ge­ne J-Vil­la­ge war jah­re­lang das gröss­te Sport- und Aus­bil­dungs­zen­trum Japans. Seit der Eröff­nung 1997 hat­te die japa­ni­sche Fuss­ball­na­tio­nal­mann­schaft hier ihr Trainingsquartier.

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Für die ehe­ma­li­ge Pro­fi-Frau­en­mann­schaft Tep­co Mare­e­ze war es gar die Hei­mat­spiel­stät­te (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Neben einem Sta­di­on und zwölf Fuss­ball­plät­zen bot das 50 Hekt­ar gros­se Gelän­de auch ein Kon­gress­zen­trum sowie ein Hotel. Hier logier­te selbst die argen­ti­ni­sche Fuss­ball­na­tio­nal­mann­schaft wäh­rend der WM 2002.

Finan­ziert wur­de J-Vil­la­ge von Strom­pro­du­zent TEP­CO. 1994 wur­de das Pro­jekt vor­ge­stellt, um die Bevöl­ke­rung vom Erwei­te­rungs­bau des AKW-Gelän­des zu über­zeu­gen. In einer wirt­schaft­lich armen Regi­on wie Fuku­shi­ma war die­ses Infra­struk­tur­pro­jekt ein will­kom­me­nes Geschenk (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Die Kata­stro­phe ände­re alles

Dann kam die AKW-Kata­stro­phe von Fuku­shi­ma und änder­te alles. Zwi­schen den Städ­ten Hiro­no und Nar­a­ha rund 20 Kilo­me­ter vom AKW Fuku­shi­ma 1 ent­fernt gele­gen, wur­de J-Vil­la­ge von TEP­CO zum Kri­sen­zen­trum und Wohn­be­reich für die Ret­tungs­ar­bei­ter umfunk­tio­niert. Eini­ge Fuss­ball­plät­ze wur­den zu Lan­de­plät­zen für Hub­schrau­ber, ande­re began­nen zu verwuchern.

Auch über zwei Jah­re nach der Kata­stro­phe hat sich an die­sem Zustand nichts geän­dert. Noch immer gehen hier die Ret­tungs­ar­bei­ter ein und aus. Doch erst­mals hat TEP­CO die Ver­le­gung des Kri­sen­zen­trums an einen ande­ren Ort in Aus­sicht gestellt, wie die Sank­ei Shim­bun berichtet.

Bis 2018 sei es das Ziel, das Are­al zu räu­men und zu dekon­ta­mi­nie­ren. Dann soll J-Vil­la­ge wie­der zum natio­na­len Fuss­ball­zen­trum wer­den und als Trai­nings­stät­te für die Tokio-Som­mer­spie­le 2020 die­nen. Laut der Mai­ni­chi Shim­bun steht der Vor­schlag im Raum, den Fuss­ball­mann­schaf­ten, die an den Som­mer­spie­len 2020 im Miya­gi-Sta­di­on in der gleich­na­mi­gen Prä­fek­tur spie­len wer­den, das nahe gele­ge­ne J-Vil­la­ge zur Ver­fü­gung zu stellen.

Sym­bol des Wiederaufbaus?

Der japa­ni­schen Fuss­ball­ver­band sowie die loka­len Behör­den arbei­ten gemein­sam mit TEP­CO an der Rea­li­sie­rung die­ses Pro­jekt. J-Vil­la­ge soll somit zu einem Sym­bol des Wie­der­auf­baus der Kri­sen­re­gi­on in der Prä­fek­tur Fuku­shi­ma wer­den. Gleich­zei­tig sol­len mit einer erfolg­rei­chen Wie­der­eröff­nung auch die Sor­gen aus dem Aus­land bezüg­lich Ver­strah­lung gelin­dert wer­den, so die Vorstellung.

Es stellt sich die Fra­ge, ob auch die inter­na­tio­na­len Ath­le­ten dabei mit­spie­len wer­den. Es wird noch viel Über­zeu­gungs­ar­beit not­wen­dig sein.

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